Hallo allerseits,
hier mal ein kleiner Zwischenbericht zum Thema elektronische Zündung:
Inzwischen habe ich mit der Sachse-Zündung seit dem Einbau kurz vor dem Treffen letztes Jahr gut 1400 km zurückgelegt. Problemlos!
Die Zündkurven 4 und 5 habe ich ausprobiert und hier im Landstraßenverkehr keinen gravierenden Unterschied festgestellt, wahrscheinlich wegen der meist 'gesetzeskonformen' Fahrweise
Vor einigen Tagen mußte ich aber an dem Motorrad schrauben, weil es allmählich schlechter lief und beim Starten oft erst auf zwei Zylindern herumbockte sowie an Ampeln etwas unrund lief. Weil gelegentliche Benzinpfützchen den Verdacht auf Benzinhahn und Schwimmerkammern lenkten, habe ich da zuerst nachgesehen und Schwimmernadelventile und Hühnermembranen gewechselt. Beim äußerlichen Saubermachen fiel mir auf, daß die Klemmschraube für den Choke des linken Vergasers eigene Wege gegangen ist, also eine andere drangeschraubt, damit der Kolben wieder bewegt wird. Nachdem die Schwimmerstände auf gleiches Niveau eingestellt waren, habe ich noch im ausgebauten Zustand mittels Hilfsvorrichtung den Kraftstoffstand im zusammengebauten Zustand der Vergaser kontrolliert, i. O.
Ich habe dann die Vergaser wieder eingebaut und den Motor gestartet, er lief immer noch nicht gleichmäßig. Als Übeltäter stellte sich der rechte Zylinder raus. Zündkerze ausgebaut und Funken kontrolliert: War da. Trotzdem Zündspule und Kerze (erst rund 250 km drin) gewechselt, ohne Erfolg. Kompression war auch vorhanden. Nachdem ich dann den Motor durch Einstellen der Vergaser zum Rundlauf zu bringen versuchte, stellte sich auch noch heraus, daß die Gemischeinstellschraube rechts abgebrochen war und die Spitze im Gehäuse steckte. Wie gesagt, ich habe nur grob gereinigt und nicht auseinandergenommen, was zunächst nicht zerlegt werden mußte - die Schwimmerkammern sahen innen recht sauber aus, putzen genügte. Vergaser wieder raus und in Ordnung gebracht.
Immer noch kein Rundlauf. Also vielleicht die Ventileinstellung kontrollieren. Ventildeckel runter und Zündungsdeckel ab. Und da fielen mir 3 Schrauben und 3 Unterlegscheiben entgegen!
Sie sollten eigentlich die Geberplatine festhalten, die jetzt lose hing und nur durch ihre Kabel und die Segmentscheibe am Verlassen ihrer Position gehindert wurde. Trotzdem lief der Motor! Die Lichtschranken waren minimal angeschliffen, ihre Funktion aber nicht beeinträchtigt. Grund für den gelegentlichen Ausfall des rechten Zylinders: Die Segmentscheibe hat hin und wieder den Anschluß der Lichtschranke des rechten Zylinders (liegt ganz innen) kurzgeschlossen! Dadurch fehlten dann einzelne Zündfunken.
Die Platine war mit Inbusschrauben und Unterlegscheiben befestigt. Federringe oder Zahnscheiben verbieten sich da, weil die Platine beschädigt würde, bevor sich die Sicherung in die Schraube verbeißen könnte. Ich habe die Schrauben dann mit Loctite befestigt und werde mal öfter danach schauen müssen als bisher (bestand gefühlsmäßig kein Anlaß dafür).
Zusammengebaut und angelassen: Alles wieder im Lot, der Motor rennt wieder und erheblich besser als vorher. Wär ja auch gelacht.
In diesem Zusammenhang: Es ist ein 850er mit Mikuni II. Die Grundeinstellung für die Gemischeinstellschraube habe ich mal mit 2 Umdrehungen raus gewählt, sobald etwas Zeit ist, wird nachgestellt und das Kerzenbild und die Synchronisation geprüft.
Jetzt wird weiter getestet, seit der Reparatur inzwischen rund 250 km.
Gruß,
Klaus-Dieter