Steuerzeitenproblem

[hellclimber]

Liebe Gemeinde,
beim Erneuern der Steuerkette bin ich auf folgendes Problem gestoßen: Wenn ich den 1. Kolben auf OT bringe (der stimmt, sowohl von der Kolbenbewegung als auch von der Markierung her), dann sind die beiden Löchlein der Nockenwelle ca. einen halben Zahn zu weit hinten, also die Ventile öffnen und schließen zu spät. Ich könnte die Kette natürlich auch einen Zahn verschieben, dann wären die Ventile zu früh dran. Bei 30 Zähnen auf der Nockenwelle sind das 360/30*0,5 = 6 Grad. Das wären dann 12 Grad an der Kurbelwelle.
Leider weiß ich nicht, ob das vorher auch schon so war, vielleicht lief sie deshalb nie richtig gut bei höheren Touren.
Was kann da los sein? Wie kann man das lösen? Das einzige, was mir einfällt, wäre, die vordere Führungsschiene der Steuerkette etwas zu unterfüttern, aber das wäre ein stundenlanges try and error. Hat jemand eine Idee?

[Norbert]

Hallo hellclimber,

die Nockenwelle ist untersetzt also 2 KW Umdrehungen ist eine Umdrehung der Nockelwelle.
Wenn denn wirklich Justierbedarf ist kann man die Gleitschienen, die 2 Schrauben einfach
lösen und die Schienen herausfädeln (in genau der gleichen Reihenfolgen später dann wieder
einfädeln) und herausnehmen um dann ggf. vorsichtig die Kette an der KW um die entspr.
Anzahl Zähne zu korrigieren (1 Zahn KW ergibt dann 05, Zahn NW) nachzujustieren.

Die Schienen wieder rein und noch mal prüfen.

Die Räder auf der Nockenwelle lassen sich normalerweise auch noch über kleine Stiftlöcher
in 3 Positionen anpassen, aber in Normalstellung sollte der eine Zahn unten reichen.


Viel Erfolg

[Klaus-Dieter]

Hallo,

vielleicht ist genau das das Problem. Die Löcher in der Nockenwelle und die in dem Zahnrad sollen normalerweise fluchten und der Mitnehmerstift im jeweils mittleren Loch sitzen. Vielleicht hat da schon mal jemand 'nachjustiert' und die Löcher sind nicht mehr übereinstimmend. Anm. für Norbert: Die Stifte haben Durchmesser 4 mal Länge 10 mm, also genau das richtige für den Zündversteller

Gruß
Klaus-Dieter

[hellclimber]

Hallo Norbert und K.D.
vielen Dank füür Eure Anregungen.

@Norbert: Ich meine, ein Zahn ist ein Zahn, egal, ob ich die Kette auf dem kleinen unteren Zahnrad verschiebe oder oben auf den großen NW-Zahnrädern.

Werde mir mal die Sache mit den Mtnehmerstiften anschauen, die kenne ich noch nicht.

[hellclimber]

Ich hab jetzt also die NW ausgebaut, da gibt es nur ein Loch. Die Wellen sehen übrigens genauso aus wie die eines 750er Kopfes, der da noch im Keller liegt. Sind die austauschbar?
Mein Plan ist, ein neues Loch in das Kettenrad zu bohren, das eben um x,5 Zähne verschoben ist. Hab mich allerdings mal schlau gemacht, laut Theorie sollte ein späteres Öffnen bei hohen Drehzahlen Vorteile bringen!??

[Klaus-Dieter]

Hallo,

wenn ich nicht ganz falsch liege, ist die Variante mit dem einen Loch die vom 64-PS-Motor. Hast Du den? Ein Zahn auf der Kurbelwelle im Vergleich mit einem Zahn auf der Nockenwelle ist aber schon ein Unterschied. Bedenke, daß auf der Kurbelwelle nur halb so viele Zähne ggü. dem Nockenwellenrad sind. Demnach ist ein Zahn hier 'doppelt so viel wert' ...

Hinsichtlich Austauschbarkeit: Grundsätzlich hängt das nur von der Lagerpassung ab. Wenn die Ersatzwellen drei Löcher haben, ist es die 74-PS-Variante. Da empfiehlt sich dann aber der ganze Kopf, dazu die Mikuni-II-Vergaser und die neuere Auspuffanlage.

Nockenwellenräder kann man natürlich in anderer Position anbohren und montieren, ich bin aber kein Tuner und kenne das nur aus der Theorie. Im SR500-Forum findest Du jemanden, der solch ein verstellbares Nockenwellenrad vertreibt - mit vielen Variationsmöglichkeiten. Sieh mal z. B.

http://www.sr500.de/wbb3/thread.php?threadid=20716&hilight=Nockenwellenrad

Gruß
Klaus-Dieter

[hellclimber]

Zähne: Wenn ich die Kette um einen Zahn verschiebe ändert sich die Ventilbetätigung um 12 Grad der KW, egal ob ich die KW festhalte und die NW weiterdrehe oder die NW festhalte und die KW drehe.
Ich hab das Kettenrad nicht gebohrt gekriegt, das Material ist echt hart. Geh morgen damit zum Profi.

[hellclimber]

Hab die Kettenräder zurückbekommen und eingebaut. Fast genau getroffen, beide sind noch ein winziges bißchen spät, aber damit kann ich leben. Das Moped ist eine 850er, wer da was gebastelt hat weiß ich nicht. Bei dem 750er Kopf, der noch im Keller liegt, haben die Räder auch nur ein Loch, obwohl der auch die zwei Halbkugeln hat.
Wenn jemand noch so Kettenräder mit mehreren Löchern liegen hat, nur her damit.
Ich hab jetzt jedenfalls alles erst mal zusammengebaut und fahre morgen die 900er Bohrung ein. Wenn es wirklich arg klingelt, muss ich mich wohl auf die Suche nach nem 64 PS-Kopf machen.

[Klaus-Dieter]

Hi,

bei den 850er Köpfen sind die Auslaßkanäle unten verengt, das ist deutlich zu spüren, wenn es noch keiner ausgefräst hat. Die Stutzen für die Unterdruckschläuche sind bei 64 PS-Köpfen senkrecht auf der Kühlrippe, bei 74 PS-Köpfen und denen der 850 stehen sie leicht nach hinten geneigt.

Gruß
Klaus-Dieter

[hellclimber]

so, die Kiste läuft. Hab den japanischen Bigbore (900ccm) drauf, rennt gut, aber wegen Einfahren noch nicht ausgereizt. Die FJ-Vergaserbank habe ich unverändert draufgelassen, die Kerzen sind (wie vorher auch) außen schwarz und innen grau/weiß. Bei warmen (heißem) Motor gibt es allerlei komische Geräusche, es fehlt mir die Erfahrung, diese als Klopfen oder sonst wie einzuordnen, aber so richtig glücklich bin ich damit nicht. Wenn ich z.B. bei niedrieger Drehzahl den Hahn aufmache, ist so ein Klacken zu hören, dass dann nach der Beschleunigung wieder verschwindet. Die Kompression liegt bei 13, laut Handbuch soll es im Original nur max. 12 sein, aber damit war ja zu rechnen.
Ich hab hier im Forum irgendwo gelesen, der 64PS Kopf sei für die 900 ccm richtig, aber da ging es um einen anderen Hersteller. Trotzdem überlege ich, das auszuprobieren. Bei ebay gibt es einen 1T5 Kopf für 120€pP, ist das ein gutes Angebot?
Gruß
Helmut