Kupplung trennt plötzlich nicht mehr

[peyer]

Hallo zusammen,
folgendes Problem:
Seit der letzten Testfahrt nach Ölwechsel trennt meine Kupplung plötzlich nicht mehr.
Neues Öl ist 10W40 aus dem Baumarkt, teilsynthetisch.
Einstellschraube hinter der Kunststoffabdeckung usw hab ich alles geprüft, ich hab auch mal mit einer Zange "entkuppelt".

Was kann das sein? Kupplungsfedern kaputt? Falsches Öl?

Wenn ich die Kupplung neu machen muß: wie bekomme ich den Rotor des Generators ab? Sämtliche mir zur Verfügung stehenden Abzieher passen nicht.

[Norbert]

hallo,

synthetisches auch teilsynthetisch ist auf jeden Fall die falsche Wahl. Die Triple braucht mineralisches Öl, denn die Kupplung kommt normalerweise mit dem synthetischen Zeugs nicht klar (würde rutschen) und die Dichtringe der Wellen werden über kurz oder lang davon schnell undicht.
Wenn die Kupplung nicht trennt kommt es eher nicht durch eine oder mehrere gebrochene Federn, denn dann würde die Kupplung eher durchrutschen und nicht wie in diesem Fall nicht trennen.
Ist die Kupplung denn auf der Probefahrt durchgerutscht und ist danach in Folge kleben geblieben oder die Beläge könnten gequollen sein?
Ein paar zusätzliche Informationen wären schon gut.

[peyer]

Hallo Norbert,

ein Durchrutschen ist mir nicht aufgefallen.
Nach Lektüre diverser anderer Foren halte ich auch ein Aufquellen für möglich.
Wenn ich den Kupplungszug auf maximalen Zug einstelle und ziehe, kann ich ein leichtes Quietschen hören.

Momentan ist der Plan, die Kupplung zu tauschen, ich bleibe aber am Rotor der Lichtmaschine hängen.
Hat jemand einen Link zu einem passenden Abzieher? Die 30 € machens jetzt nach neuer Kopfdichtung und Steuerkette auch nicht mehr.

[Norbert]

Hallo peyer,

unter der Rubrik Ersatzteile/Neuanfertigungen findet man auch so eine M16er Abdrückschraube (mehr ist das eigentlich auch nicht) mit entsprechendem Feingewinde von 60 mm Lange (unten plan). Die Schraube drückt dann auf den KW-Stumpf und läßt dann den Rotor schon bei leichtem Anziehen/Druck vom KW-Konus springen.

[Franz.W]

Hallo peyer,
besitze eine TY250. Wenn das Motorrad 1/2 Jahr steht klebt die Kupplung und trennt auch nicht mehr.
Ich stelle das Motorrad gegen eine Wand, ziehe die Kupplung und lege einen Gang ein (bei laufendem Motor). Bis jetzt habe ich so immer die Kupplung zum Trennen gebracht. Ist natürlich bei der TY leichter, da diese nur 90 kg hat.
Grüße
Franz

[peyer]

Ah, die
"Schraube 16x1,5"!
Danke für den Tipp!
Hm, derlei Kram sollte bei uns in der Firma vorhanden sein.

Wenn ich die rechte Seite jetzt eh aufmache: Was sollte gleich mitgetauscht werden? Tacho sagt 61000 km, ich vermute aber, dass da noch eine 1 davor gehört. Nach neuer Steuerkette und Kettenspanner klingt sie aber sehr gut, sprich: kein Klappern oder Rasseln.

Irgendwann soll doch dann endlich ein neuer Auspuff vom Heinz dran....

Franz: Sie lief ja knapp 5 km ohne Probleme. Gang einlegen bei laufendem Motor klingt dermaßen grauenhaft, dass ich lieber gleich die Kupplung prüfe. Bin ja eh am "renovieren", da kann ich das auch gleich machen. Außerdem schadet es nichts, sein Mopped auch "von innen" zu kennen.

[Norbert]

Hallo,

die Steigung kann so nicht messen also dann lieber je eine mit 1,25er und eine mit 1,5er Steigung wäre zu schade um das Rotorgewinde ...

[peyer]

Ich brauch eh ein paar weitere Teile, die ich gleich hier bestelle. Da machen die 2,90 nix.
Zur Not schneide ich mir eine - Werkzeug ist in der Firma, wo ich netterweise die Werkstatt nutzen kann.

Bekommt man die Kupplung ohne das Spezialwerkzeug vernünftig hin? Sonst hol ich mir von Piet's eine komplette.

Grüße

[Klaus-Dieter]

Hallo Peyer,

die Abdrückschraube ist eine M16x1.5. Ich habe mir solche einmal aus einer Differentialbefestigungsschraube vom Ford Granada und zum anderen aus einem Stoßdämpferkolben vom Opel Omega 'gebaut'.

Grundsätzlich ist es einfach, die Kupplung zu tauschen. Wichtig ist aber, beim Einbau die Schrauben in den Federn mit Gefühl anzuziehen, sonst könnte da was brechen.

So ganz verstehe ich aber noch nicht, warum Deine Kupplung nach 5 km den Geist aufgegeben hat. Innerhalb dieser 5 km wird sie doch eher nicht aufquellen. Durchrutschen bei falschem Öl evtl. schon, aber das hast Du ja nicht festgestellt. Ist vielleicht der Kupplungszug schadhaft? Wie hast Du die Kupplung 'mit einer Zange' betätigt? Was hast Du vorher an dem Moped geschraubt? Eventuell ist die Ausrückvorrichtung kaputt. Es handelt sich um ein Teil mit Schneckengewinde im linken Motordeckel und kleinen Kügelchen in den Laufbahnen. Du schreibst, etwas quietscht. Vielleicht ist ja an dieser Stelle lange nicht geschmiert worden und es hat dieses Teil allmählich zerrieben.

Viel Erfolg!

Gruß
Klaus-Dieter

[peyer]

Hallo Klaus Dieter,

ok, von vorne:
Ich habe die Kopfdichtung neu gemacht, in dem Zuge natürlich neue Steuerkette, neuen Kettenspanner.
Neues Öl und Filter rein, neue Kontakte - Testfahrt.
Nach geschätzten 5 km (warm fahren im Ort, dann Schnellstraße) hatte das Ziehen des Kupplungshebels keine Wirkung mehr. Schalten geht mit den üblichen Spielchen -Zwischengas usw.

Mit der Zange betätigt:
Ich habe mit einer Spitzzange dort, wo der Kupplungszug mit der Schubstange bzw dem Schneckengewinde verbunden wird (Teilenr.: 43 in der TeileListe auf der Kupplungsseite, "Joint", 1J71638900), mal "nach oben" gezogen.
Die Schubstange bewegt sich auch, sicherlich um 5 mm.

Quietschen tut es, wenn ich den Kupplungszug mit Hilfe der Seilzugeinsteller maximal "verkürze", also alle Einsteller maximal raus gedreht und die Schubstange entgegen der Vorschrift etwas zu weit eingedreht.
Dann am Kupplungshebel ziehen und es quietscht. Nicht laut, aber doch hörbar. Kann natürlich aufgrund der nicht korrekten Schubstangenstellung normal sein.

Ach ja: Kupplungszug ist neu.