Ölwechsel nach sehr langer Standzeit

Ölwechsel nach sehr langer Standzeit

Beitragvon 750_triple » Sa 14. Jul 2012, 21:23

Hallo,
meine neue XS stand nun schon zehn Jahre und ich möchte nun alle Flüssigkeiten wechseln.

Ich habe nun folgende Überlegung zum Ölwechsel, was nun besser wäre:

1. Motor versuchen zu starten und Öl kurz warm werden lassen für den Wechsel

ODER

2. Öl nach dieser langen Standzeit einfach ablaufen lassen und wechseln?

Meine Überlegung zu Punkt 1 wäre, dass warmes Öl bekanntermaßen besser abläuft.

Überlegung zu 2 wäre, dass das "angedickte" Öl nicht unnötig in dem Motorkreislauf gelangen sollte.

Bin mal auf Eure Meinungen gespannt!

Besten Dank schon mal und Grüße,

Mark
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Re: Ölwechsel nach sehr langer Standzeit

Beitragvon Cherek » So 15. Jul 2012, 09:05

Nach 10 Jahren würde ich die Kiste nicht mal versuchen zu starten. Klingt jetzt kleinlich, aber wenn der Motor wirklich nie gestartet wurde und Umwelteinflüssen ausgesetzt war, wird der Krümmer bereits vor Rost rieseln.
Wenn du Glück hast gelangt bei einem Start nichts in den Motorraum. Ich persönlich würde den Zylinderkopf runternehmen und gründlich reinigen bevor ich einen Startversuch unternähme.
In jedem Fall möchte ich dir raten den Krümmer abzuschrauben und alles mit Druckluft zu reinigen. Da wird bestimmt einiges rausfliegen.
Altes Öl vor einem Start unbedingt ablaufen lassen. Öl bildet mit der Zeit Verschlammungen, welche du mit einem Motorstart im ganzen Motorraum verteilst.
Also erst das alte Zeug raus und frisches Öl einfüllen . Dabei auch den Ölfilter tauschen.
Die Kurbelwelle anschließend von Hand drehen und dadurch das Öl langsam verteilen.
Jetzt kann gestartet werden. ; )
Cherek
 
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Re: Ölwechsel nach sehr langer Standzeit

Beitragvon Asmot66 » So 15. Jul 2012, 11:14

Hallo 750_triple,
ich habe aktuell eine XS 750 nach über 13 Jahren Standzeit reaktiviert. Das Motoröl sowie alle übrigen Flüssigkeiten wurden abgelassen. Nachdem ich das Motoröl abgelassen habe, wurde direkt die Ölwanne demontiert. In der Tat befand sich in der Ölwanne ein etwa 1cm dicker Ölschlamm. Es empfiehlt sich auf jeden Fall den Motor nicht vorher zu starten, um die alten Bestandteile wieder im Motor zu verteilen.
Eine Wiederbelebung nach so langer Standzeit sollte mit viel Ruhe und Zeit erledigt werden.
Heute läuft die Maschine wieder tadellos.
Viel Spass bei deiner Arbeit :0)
VG Andreas
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Re: Ölwechsel nach sehr langer Standzeit

Beitragvon 750_triple » So 15. Jul 2012, 11:38

Hallo,

das habe ich mir so schon fast gedacht, bei der langen Standzeit.

Dann werde ich wohl gleich mal anfangen, das Öl abzulassen und auch die Ölwanne zu demontieren und zu reinigen. Den Krümmer zu demontieren ist auch ne gute Idee, das werde ich bei der Gelegenheit auch gleich erledigen.

Mal schauen, wie weit ich heute komme...

Besten Dank schon mal für die schnellen Antworten!

Grüße,

Mark
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Re: Ölwechsel nach sehr langer Standzeit

Beitragvon 750_triple » So 15. Jul 2012, 19:36

Den Sonntag genutzt und wieder einige Schritte weiter dran am ersten Start:

- Bremse hinten entlüftet
- Bremsen vorn überholt und entlüftet
- Ölwechsel inkl Demontage der Ölwanne und Reinigung (gut, dass ich nen kompletten Dichtsatz dazu bekommen habe)
- neue Batterie eingebaut
- Elektrik / Beleuchtung kontrolliert (bis auf eine Glühlampe vom Rücklicht funktioniert alles einwandfrei)

Wieder ein erfolgreicher Tag also...
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Re: Ölwechsel nach sehr langer Standzeit

Beitragvon aeroheinz » Sa 8. Sep 2012, 10:12

Hallo,

kontrolliere unbedingt die Vergaser. Sollte da beim Abstellen noch Benzin drin gewesen sein, wirst du kaum Freude an deiner Dicken haben.
Ich musste zB alle MEssingteile austauschen, weil die komplett oxidiert waren und das Benzin ne schöne Schlacke (so wie Öl) gebildet hat.
//\

Andi
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Re: Ölwechsel nach sehr langer Standzeit

Beitragvon 750_triple » Mo 10. Sep 2012, 12:17

Hallo Andi,

die Vergaser habe ich auch geprüft.

Bis zu diesem Wochenende lief die Dicke auch soweit ganz gut, abgesehen von minimalen Einstellungen, die noch angepasst werden müssen.

ABER, die letzten Tage hat sich der schon so oft beschriebene 2. Gang in Luft aufgelöst... :twisted: Mit Einlegen des 2. Ganges fühlt es sich komplett wie in der Neutralstellung an. Gas nimmt sie an, aber der Motor dreht nur hoch, ohne das an Kraftschluss erfolgt.

Das Gute daran ist wenigstens, dass ich zum Kauf vor ein paar Wochen einen Satz nagelneuer Zahnräder und soweit ich es in Erinnerung habe, sogar Schaltgabeln gratis dazu bekommen habe. Bei der Gelegenheit werde ich die Dicke wohl auch gleich auf nen Kicker umbauen.

Mehr dazu dann aber in einem separaten Thread.

Grüße,

Mark
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Re: Ölwechsel nach sehr langer Standzeit

Beitragvon Norbert » Mo 10. Sep 2012, 18:06

Hallo Andi,

dann ist die Kupplung wohl AUSGERÜCKT oder ggf. mit losen Federn (Schrauben nur
lose und nicht nicht richtigen Drehmoment angezogen) zusammengebaut worden.

Eventuell sind die Druck SCHEIBEN einfach nicht in der richtigen Reihenfolge vor der
Druckplatte am Vierkantdruckstück angeordnet, denn wenn die Reibscheiben nicht
durch die Federn stramm auf die Stahlscheiben gedrückt werden ist dann quasi aus-
gekuppelt

Oder aber die Einstellschraube am linken Motordeckel hinter der Kunststoffkappe ist
zu stark vorgespannt.


viel Erfolg

Norbert
Zuletzt geändert von Norbert am Do 13. Sep 2012, 19:31, insgesamt 1-mal geändert.
... heute schon gegrollt ? ...
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Re: Ölwechsel nach sehr langer Standzeit

Beitragvon 750_triple » Do 13. Sep 2012, 19:12

Hallo Norbert,

die Kupplung wäre mir lieber als ein defektes Getriebe...

Werde mir das mal am Wochenende anschauen, wenn ich Zeit finde. Das Problem ist, dass ich momentan einfach zu viele Projekte gleichzeitig laufen habe. Mein Käfer wartet auf nen neuen Motor, der auf der Werkbank auf den finalen Zusammenbau wartet und dann gibt's da noch meinen alten Bulli, der noch für die Lackierung vorbereitet werden muss.

Schrauben kann schon in Stress ausarten...:-)
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Re: Ölwechsel nach sehr langer Standzeit

Beitragvon Cherek » Fr 14. Sep 2012, 09:03

Willkommen im Club ;),
es gibt also doch noch mehr Leute ,die sich gnadenlos zu viele Sachen gleichzeitig vornehmen.
Nicht ,dass man das vor irgendwem jemals zugeben würde :D
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