Ruckdämpfer irreparabel?

Ruckdämpfer irreparabel?

Beitragvon segler3626 » Do 11. Mai 2017, 18:52

Moin Leute,

da ich jetzt schon mehrere gebrauchte Ruckdämpfer gekauft habe und wieder zurück schicken musste nervt mich das ganze Thema schon etwas.
Jetzt die Frage aller Fragen...
Kann man den wirklich nicht instand setzen? Und wie funktioniert der eigentlich?
Laut Reparaturhandbuch sollte der Antriebsruckdämpfer ein Motorenleben halten, nun alle meine Ruckdämpfer haben mindestens 10mm Spiel
wenn ich den inneren gegen den äußere Ring verdrehe.

Ich hoffe das Beste.

Grüße
Chris
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Re: Ruckdämpfer irreparabel?

Beitragvon Norbert » Do 11. Mai 2017, 20:27

Hallo Chris,

ein neuer Ruckdämpfer lässt sich nicht per Hand verdrehen.

Funktionsweise grob:
Im Ruckdämpfer sind 4 konische Federscheiben die durch 3 Zapfen,
die in einer Kurve Bahn geführt werden und sich auf einer in der
Höhe, bei Verdrehung aus der Null-Lage in beide Richtungen
(Beschleunigung und Motorbremse) bewegen und dadurch die
Federscheiben zusammendrücken.

Das erschlaffte Feder Paket könnte man ggf. ersetzen (soweit
man die noch bekommt), aber die Kurvenbahnen und auch die
eingepressten Zapfen (größere Nadellager Rollen ähnlich dem
Anlasserfreilauf) haben hauptsächlich Verschleiß und da kann
nur noch mit sehr hohem technischen Aufwand und der entspr.
Ausrüstung gearbeitet werden (in einem IG Heft war die Reparatur
mal beschrieben worden).
Wenn man beim Verdrehen des wirkungslos Ruckdämpfers Rast-
punkte spürt deutet das eher auf Verschleiß der Zapfen oder
Kurvenbahn als auf ein ausschließlich nachlassendes Feder
Paket.

Gruß Norbert
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Re: Ruckdämpfer irreparabel?

Beitragvon segler3626 » Di 16. Mai 2017, 17:39

Hi Norbert,

Danke für die ausführliche Erklärung. Das heißt also das man die Zapfen und die Führungen erneuern könnte und dann
wäre der Ruckdämpfer wieder einsatzbereit? Die Federn erschlaffen nicht?

LG
Chris
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Re: Ruckdämpfer irreparabel?

Beitragvon Norbert » Mi 17. Mai 2017, 09:06

Hallo Chris,

wenn die Nadellager nach wie vor rund oder nur einseitig
verschlissen sind käme eine Drehung um 180° in Frage.
(kein Verschleiß ist eher unwahrscheinlich)

Natürlich erschaffen die 4 Tellerfedern und man sollte sie
gegen neue Tellerfedern ersetzen oder man könnte eine
1 mm starke Anlaufscheibe (Durchmesser 100 / 75 mm)
zwischen 1. und 2. oder 3. Und 4. zur Kompensation einsetzen.

Wenn man im schlechtesten Fall 3 neue Nadellager braucht
und auch bekommt sind diese natürlich noch mit der Bohrung
(3H7) für den Sicherungsstift zu versehen könnte man starten.

Vorbereitung:
Komplett entkernen sowie entfetten ist erst mal angesagt.

Man muß genau auf der gegenüberliegenden Seite der harten
kleinen Sicherungsstifte der Nadellager mit einem 2,5 mm
HSS Bohrer (mit Kühlschmierstoff, Ständerbohrmaschine,
120° Teilkopf) bis zu den Sicherungsstiften durchbohren.
(Anreißen und ankörnern mit entsprechendem harten Werkzeug)

Die Stifte dann nach oben herausschlagen und danach
Nadellager nach innen herausschlagen.
Man darf lediglich die Kante entgraten, aber auf keinen Fall
die Presspassungen schleifen.

Die Nadellager um 180° verdreht wieder exakt an die gleiche
Position, denn sonst gehen die Sicherungsstifte nicht in die
Passung wieder rein, Einpressen.

Werkzeug (Teilkopf, Ständer Bohrmaschine, Körner, Durch-
schlag)

Die Kurvenbahnen könnte man wenn nötig vorsichtig glätten
und nachsetzen.

Die neuen Nadellagerzapfen sind ausreichend fest wieder
einzusetzen ist schon mit einer guten Presse, tiefgekühlten
Nadellager sowie gut vorgewärmten Gehäuse zu machen!

Dann die Sicherungsstifte exakt rechtwinklig wieder einsetzen.

Der technische Aufwand (Werkzeuge, ist schon

Die Informationen sind aus einem älteren IG Jahresheft

viel Erfolg

Norbert
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