Update Bremsanlage

Re: Update Bremsanlage

Beitragvon Norbert » Mo 9. Nov 2009, 19:38

Hallo Pedi,

vielleicht verstehe ich Dich falsch, aber ein Fahrradreifen würde also genauso gut Bremsen wie ein
'BT45 3.25 19' mit gleicher Gummimischung und der schiebenden Masse von mind. ca. 350 KG
(XS + Driver) oder bekommst Du kurz vor den Pfeifen (einsetzen der Gleitreibung) nur den gleichen
Reibwertindex ...

Durch die dynamische Radlastverteilung (nicken der Gabel) bekommst Du mehr Last auf den V-Reifen
und somit vergrößert sich sogar die wirksame (Aufstands-) Gummifläche der Reifens mit der Straße
und damit die erreichbare negative Beschleinigung soweit Du es drücken kannst.

Ohne eine entsprechende (wirksame) Fläche für die Normalkraft und Reibwertindex wirst Du da sicher-
lich nur einen schönen schwarzen Streifen mit einer erheblich höheren Bremsweg zustande bringen, der
wie der Übergangsbereich von der Haftreibung zur Gleitreibreibung (Regelbereich ABS) auf keinen Fall
wirklich hilfreich ist.


Eine kleinere Bremspumpe ist sicherlich eine gute Entlastung für die 2 Finger (mehr sollte man nicht
brauchen), aber der ABE der XS ist das ohne Abnahme/Eintrag eher abträglich.
Bei diesem aktuellen (sau) Wetter würde das 'trocken Bremsen' mit einer kleiner XS400 Pumpe bei den
ungelochten XS-Scheiben aber bestimmt einen gewissen Charme haben und deutlich besser gehen ...

Übringens Deine SR sieht echt klasse aus, aber 27 PS hat die doch bestimmt nicht mehr ...


3 Grüsse
Norbert
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Re: Update Bremsanlage

Beitragvon Pedi » Mo 9. Nov 2009, 20:58

Hallo,

REINERV hat geschrieben:

Also bremst ein 1600kg-Auto mit 165er Reifen genau so kurz, wie ein identisches Fahrzeug mit 225er Schlappen?



Norbert hat geschrieben:
Durch die dynamische Radlastverteilung (nicken der Gabel) bekommst Du mehr Last auf den V-Reifen
und somit vergrößert sich sogar die wirksame (Aufstands-) Gummifläche der Reifens mit der Straße
und damit die erreichbare negative Beschleinigung soweit Du es drücken kannst.




Physikalisch gesehen ist die Gleitreibungszahl µG Werkstoff- und nicht Flächenabhängig …
Durch die dynamische Radlastverteilung (im Idealfall berührt der Hinterradreifen gerade noch den Asphalt) lässt sich dann an der vorderen Bremse die volle Bremswirkung aufbauen.
Dadurch steigt die Normalkraft an der Bremsberührfläche Reifen/ Asphalt und somit auch linear dazu die Bremswirkung.
Der dabei etwas mehr plattgedrückte Reifen ( = größere Auflagefläche) erhöht dabei NICHT die Bremswirkung, allenfalls der Verschleiß des Gummis wird verringert.


Dolly hat geschrieben:
Heuer hatte er die Ehre (und das hatte noch niemand) mich mit meiner 1T5 zum Treffen in Grünberg zu begleiten, während ich mit meiner neu betüteten Special anreiste. Das hat ihm saumäßig gut gefallen und er ist total begeistert von diesem Motorrad. Mit einer Ausnahme halt und das sind die Bremsen. Ich habe zwar die Situation schon durch Stahlflex- oder Spieglerleitungen verbessert, aber für seinen Anspruch sind sie immer noch zu lasch.




Dolly, ich mache das ja nicht uneigennützig: ;)
bei der nächsten Ausfahrt mit Deiner „ Sieben-Fünfer“ kann
ich dann ordentlich verzögern.

Gruß Pit.
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Dann kam einer, der wusste das nicht und hat´s gemacht. ;)
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Re: Update Bremsanlage

Beitragvon REINERV » Mo 9. Nov 2009, 21:31

Hmm ... bei mir fährt auf allen Gleisen grad ein Güterzug durch! :shock:
Das Ganze jetzt mal für so Doofe wie mich :lol:
Dünne oder dicke Pelle macht beim Bremsvorgang keinen Unterschied? :?

3 Finger oben _\|oo
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Re: Update Bremsanlage

Beitragvon Hage » Di 10. Nov 2009, 09:55

Pedi hat geschrieben:Nochwas, die übertragbare Brems(reibungs)kraft FR = µG • FN zwischen Reifen und Strasse ist NICHT flächenabhängig sondern durch die Gleitreibungszahl µG (Gummimischung des Reifens).

Pedi hat schon recht, Reibungskraft ist nur von der Anpresskraft und dem Reibwert abhängig, nicht von der Fläche. Daran gibt es nichts zu deuteln, das ist Physik. Es soll aber Rennreifen geben, die einen Reibwert >1 haben, was eigentlich nicht geht. Dort spielen aber andere Effekte eine Rolle. Die weiche Gummimischung verzahnt sich richtig mit dem Fahrbahnbelag. Wenn es dann rutscht, reißen Bröckchen aus dem Reifen aus (schwarze Striche!). Die Kräfte um die Bröckchen herauszureißen sind höher als reine Gleitreibung und verbrauchen mehr Energie. Vielleicht ist das damit vergleichbar, als ob man Putz glatt streicht. Der Spachtel überwindet hier nicht nur Reibung, sondern muss auch verformen.
Dann spielt die Fläche plötzlich doch eine Rolle. Ich würde mal sagen, je weicher der Reifen, desto stärker der Einfluss der Fläche. Bei den harten Reifen der Bahn ist das egal, sonst wäre sicher schon jemand auf die Idee gekommen beim ICE Breitreifen einzusetzen. Weiche Gummimischung ist aber wegen der Tragzahl nicht ohne weiteres möglich!

Meine persönliche Meinung zu dem Thema – wer es besser weiß, bitte vortreten.

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Re: Update Bremsanlage

Beitragvon lomax » Di 10. Nov 2009, 14:24

Bin zwar Dipl.-Ing. Physik, weiß es aber aus dem Stehgreif nicht besser........

Der kleinere Reifen hat allerdings auch zur Folge, daß der Anpressdruck / qcm größer ist und damit die (Haft-)Reibung zwischen Strasse und Reifen.

Habe vor kurzem einen Bremstest-Vergleich im TV gesehen.
Ein 40-Tonner (Sattelauflieger) bremste leer genauso gut / lang , wie ein PKW.
Und jetzt kommts: voll beladen mit mehtr als 20 Tonnen Ladung erhöhte sich der Bremsweg fast nicht ! - weil der Anpressdruck der Räder viel stärker war !


Gruß

lomax
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Re: Update Bremsanlage

Beitragvon REINERV » Di 10. Nov 2009, 16:44

Okidoki ... alle Klarheiten beseitigt! ;) :lol:

Na denne ... FRÖHLICHES BASTELN! :mrgreen:


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Re: Update Bremsanlage

Beitragvon Norbert » Di 10. Nov 2009, 18:53

Durch die Vergrößerung der Normalkraft (Fn), wie auch in einer der letzten Motorrad zum Thema 'Sozius an Board' beschrieben, wird der Bremsweg auch nicht unbedingt länger falls die Bremsanlage das noch stemmen kann.

Ein Panzer ist bei dem Bremswegen wohl noch besser und gefährlicher, um nicht zu sagen für zu dicht Auffahrende
bei einer Notbremsung von ca. 70 Km/h mit einem Bremsweg zwischen 10 - 15 Meter,extrem gefährlich.

Das Trockenbremsen der XS-Scheiben ist mit der richtigen (Kneif) ZANGE bestimmt schneller hinzukriegen :D

Kann denn einer mal dieses miese Wetter bremsen und den 'Hahn' zumachen ... :lol:
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Re: Update Bremsanlage

Beitragvon Pedi » Mi 11. Nov 2009, 22:02

Prima, die Physikalischen Dinge sind geklärt. ;)

ABER:
ein geschätztes Forumsmitglied (SR 500), der gleichzeitig XS 1100 Fahrer und Kenner ist ( http://www.xs1100-frw.de/HOMEPAGE_03/Index2.htm ), hat mich auf folgendes aufmerksam gemacht:

Rolf hat geschrieben:
Ich hatte vergessen es zu erwähnen:
Im alten Holländischen XS Forum und im US Forum kam auch mal das Thema zum Umbau auf stärkere Bremsen auf.
Dabei stellte sich heraus, dass einige die einen Umbau getätigt hatten, plötzlich Rahmenrisse an Lenkkopfrohr auftraten.
Wie bei der 750er und 1100er sind die Rahmenrohre am Lenkkopf nicht durchgehend verschweißt ... auch wenn es so aussieht.
Gefundener Grund dafür war die stärkere Rahmenbelastung bei den größeren Bremsen, die den Rahmenkopf mehr belasten als mit normalen Bremsen (ich denke mal das dabei später und kräftiger gebremst wird)
Auch Elfer Gespannfahrer haben dieses Problem, kleinere Räder - stärkere Bremsen = Rahmenrisse am Lenkkopf.
Japsenstahl eben.



Uiii, heiß, ganz heiß: Rahmenrohre am Lenkkopf nicht durchgeschweißt!!

Kann das jemand bestätigen?
Hierbei sind speziell die Gespannfahrer angesprochen, gibt’s bei Euch die oben geschilderten Probleme??

Da Dollys Rahmen ( http://www.triples.de/forum1/viewtopic.php?f=5&t=242 ) jetzt eh „nackt“ auf dem Tisch liegt, werden wir das mal genauestens untersuchen.

Gruß Pit.
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Re: Update Bremsanlage

Beitragvon Hage » Do 12. Nov 2009, 09:50

Pedi hat geschrieben:...
Rolf hat geschrieben:
Gefundener Grund dafür war die stärkere Rahmenbelastung bei den größeren Bremsen, die den Rahmenkopf mehr belasten als mit normalen Bremsen (ich denke mal das dabei später und kräftiger gebremst wird)


Durch den Umbau steigt also nicht die mögliche Belastung beim Bremsen. Es besagt nur, dass die alten Rahmen nicht für den "Renneinsatz" konzipiert waren sondern eher Touren im Verkehr der 70er! Der heutige normale Verkehr ist deutlich schneller als damals, als 70 PS (auch bei Autos) schon unglaublich viel war!
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Re: Update Bremsanlage

Beitragvon Pedi » Fr 13. Nov 2009, 00:52

Also,

es gibt neue Infos von Rolf.
Da ich mich nicht so gut auskenne mit den "Großen" 3- oder 4- Zylinder Yamahas, stelle ich mal die von Rolf getroffene Aussage als Diskussionspunkt in den Raum...
Gruß Pit (Pedi)

Rolf hat geschrieben:Hallo Pit,

was der Dolly da am Rahmen gefunden hat, ist nichts neues.
Da gibt es noch viel Schlimmeres zu finden.

Kleines Beispiel:
Wie schon geschrieben, nicht vollständig verschweißte Rahmenrohre am Lenkkopfrohr ..... hier tritt bei Regenfahrten Wasser ein, was ja nicht so schlimm ist, da bei den meisten Rahmen unten Ablaufbohrungen sein sollten.
Bei der Benutzung einer 4-1 Auspuffanlage fällt der Hauptständer weg, also steht Madame auf dem Seitenständer nach links gekippt und das über vielen Jahren hinweg ergibt einen tollen Effekt:
Irgendwann kippt sie auf dem Seitenständer stehen einfach um, weil durch das ständig angesammelte Wasser der linke untere Rahmenzug einfach weggefault ist. Kein Einzellfall, mir auch schon passiert.
Falls der Dolly den Rahmen noch Nackt da stehen haben sollte, müßte er sich mal Gedanken darum machen, dem Rahmen mit zusätzlichen Knotenbleche zu versteifen. Diese gab es mal bei Yamaha nachträglich für die XS 1100 und hatten den Sinn das labbige Fahrtwerk zu versteifen, was auch der Grund für das Fahrwerksschlappern ist. Bei der XS 1100 S wurden diese schon ab Werk verbaut und damit war Ruhe im Karton.
Auf dem Bild kann man den Ansatz der Knotenbleche erkennen:

Bild

Ein Freund vor mir fährt eine XS 850 Turbo Umbau auf Kettenantrieb; Duc Upsidedown Gabel und R1 Bremse und hat den Rahmen aus so versteift.
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