Motor dreht hoch, geht im Stand aus

Motor dreht hoch, geht im Stand aus

Beitragvon Cherek » Mo 12. Sep 2011, 17:03

Hallo mal wieder,
nachdem meine Fehlzündungsprobleme dank der Hilfsrelaisgeschichte beseitigt sind stehe ich leider etwas ratlos vor der Maschine.

Sie startet mit Choke und tuckert dann sehr unruhig vor sich hin bis sie einigermaßen warm ist. Allerdings dreht sie darauf dann urplötzlich auf 4000 Umdrehungen hoch und bleibt da.
Der Vergaser ist gereinigt und die Gemischschrauben erstmal auf 1,25 Umdrehungen raus. Die Leerlaufgemischschraube ist ganz raus.

Tippe ja auf die Zündung oder den Fliehkraftregler. Zündung habe ich versucht mit der Pistole einzustellen , aber das war wohl mehr so provisorisch , da ich sie im Stand kaum warm genug bekomme.
Bekomme ich den Leerlauf nicht stabil wird das auch mit der Synchronisation nichts ... hat jemand noch Ideen ?
Woran erkenne ich Fehlfunktionen des Fliehkraftreglers ? ausgenudelte Federn oder sowas ?

Gruß
Cherek
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Re: Motor dreht hoch, geht im Stand aus

Beitragvon Klaus-Dieter » Di 13. Sep 2011, 03:39

Moin Moin,

Leerlaufgemischschraube ganz raus? Ich tippe auf abgebrochene und steckengebliebene Spitze dieser Schraube. Die Vergaser kannst du recht genau synchronisieren, indem du sie auf gleichmäßigen Klappenspalt einstellst, bevor sie eingebaut werden. Die Gemischschrauben etwas weiter raus, so auf 1 3/4 bis 2 und etwas Spiel im Gaszug.

Der Fliehkraftversteller kann a) festsitzen, dann gängig machen und ein wenig schmieren und b) ausgeleiert sein, das sind meistens die Federn auf den Achsen. Dann kannst du die Ohren der Federn vorsichtig enger biegen, falls kein Ersatz zur Hand ist. Der kleine Blechwinkel, die über die Federn geht, darf nicht zu eng anliegen. Sonst Sachse-Zündung einbauen, die kommt ohne Verstellung aus (habe ich in einer meiner 850).

Gruß,

Klaus-Dieter
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Re: Motor dreht hoch, geht im Stand aus

Beitragvon Cherek » Di 13. Sep 2011, 18:21

Hi ,danke für die Tips.
Die Leerlaufschraube ist noch ganz und verrichtet zuverlässig ihre Funktion und der Versteller ist gereinigt und geschmiert.

Sie startet auch sofort , hab ein wenig rumgestellt und sie auf ruhige 1200 Umdrehungen im Stand bekommen. Soweit so gut , 30 Km später dreht sie wieder fröhlich hoch , aber diesmal nur bis ca. 2200.
Motor aus, Neustart. Anlasser will nicht, dachte Batterie ist leer weil die Lima es nicht tut. Fehlanzeige , Batterie hat noch gute 12 Volt auch bei eingeschalteter Zündung.
Als nächstes kommt also der Anlasser raus, aber das war ja nicht das eigentliche Problem.

Witzige Effekte heute waren : Motor dreht ohne Lima bis 2200 hoch , mit gereinigten Kontakten und angeschlossener Lima wieder schön auf 1200. Aber nur unzuverlässig.
Wie messe ich die Funktion der Lichtmaschine korrekt ? Motor an und Messgerät in die Anschlüsse , aber welche ?

habe nun neue Kohlen für den Anlasser und paar neue Federn für den Versteller geholt , einfach auf den Verdacht , dass ich defekte Federn nicht erkenne.

Ansonsten rennt der Ofen , alles über 4000 Umdrehungen ist tadellos und kalt springt sie sofort an.Verbrauch ist auch moderat. Nur das Warmstartverhalten, also der Anlasser ,und das eigentümliche Verhalten im Leerlauf stören irgendwie.

Vielleicht noch ein paar Ratschläge anhand der Symptome ?
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Re: Motor dreht hoch, geht im Stand aus

Beitragvon tronkator » Di 13. Sep 2011, 21:41

also ich wüsste nich, wie ne zündverstellung solche drehzahlsprünge hervorufen könnte. muss IMHO an den gasern liegen. klappenspiel (und mechanik) wurde ja schon gesagt, alle schieber gehen gleichmäßig auf und zu? schiebt sie denn in dem moment, wenn du nen gang einlegst, sprich teillast? LLDs sitzen fest und sind auch sonst picobello (weiß schon, dass fehler hier eigtl. zu absaufen führen, aber manchmal kann man gar nich so blöd denken, wie's kommt)?!

anlasserwarmstart is bei mir totalausfall, dazu gibs ja schon einiges geschrieben - winterbaustelle... aber falls du da erfolg hast, lass es uns wissen.

grütze
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Re: Motor dreht hoch, geht im Stand aus

Beitragvon Klaus-Dieter » Mi 14. Sep 2011, 09:47

Es gibt im Netz ein Raparaturhandbuch zum Runterladen, wurde hier im Forum schon mal geschrieben, bitte Suchfunktion benutzen. Da ist das Durchmessen der Lima beschrieben. Ich muss leider zur Arbeit und habe jetzt nicht die Zeit. Ansonsten: Wärmeabhängig Nebenluft im Ansaugtrakt.

Gruß,

Klaus-Dieter
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Re: Motor dreht hoch, geht im Stand aus

Beitragvon Coriolan » Mi 14. Sep 2011, 11:23

Ich tippe nach wie vor auf Falsch- bzw. Nebenluft; ggf. kann ein Forumsmitglied leihweise (und gg. Unkostenerstattung) einen Vergaser zur Verfügung stellen?

Gruß, Cori
Suche f. XS750: Gelochte Bremsscheiben/oder fähigen Bohrhandwerker (Scheiben+ eine gelochte Scheibe als Schablone habe ich bereits) ggf. Tausch gg. Teile, 3 passende große K&N Lufi/offene Lufttrichter,
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Re: Motor dreht hoch, geht im Stand aus

Beitragvon Cherek » Mi 14. Sep 2011, 17:19

Hi , liegt nicht am Vergaser . Habe zwei und bei beiden das gleiche Problem und die Ansauggummis sind neu = / .
Aber das eine Gummi richtung Luftfilter ist sehr vergammelt, vielleicht liegts daran.
Na paar Sachen probier ich noch bevor ich nen Schraubenschlüssel gegen die Kiste werf.

Abgehakt vorerst :
-Lima ist getestet und funktioniert , 15 V und mehr bei laufendem Motor.
-Im Anlasser hab ich ein großes Häufchen Abrieb gefunden, mal sehn wie das mit den neuen Kohlen läuft. Im Forum fand ich noch den Hinweis eine der Distanzscheiben rauszunehmen. Mal sehen was das bringt.
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Re: Motor dreht hoch, geht im Stand aus

Beitragvon Klaus-Dieter » Do 15. Sep 2011, 08:26

Hi,

15 V und mehr sind nicht in Ordnung! Der Regler sollte bei spätestens 14,5 - 14,8 V dichtmachen, lieber etwas darunter, damit die Batterie nicht verkocht. Leider kann man den Flüssigkeitsstand nicht besonders gut sehen und irgendwann springt die Mühle nicht mehr an und du wunderst dich. Übrigens kann auch hier der Spannungsabfall über Kabel und Kontakte schuld sein. Das braune Kabel (geschaltetes Plus vom Zündschloss) ist der Messpunkt für den Regler, an dem er die zu liefernde Spannung ausrichtet. Kommt da zu wenig, wird die Batterie eben so lange mit mehr versorgt, bis es passt.

Das Gummi zwischen Vergaser und Luftfilter kann schon mit Schuld sein, wenn es undicht ist. Dann ist der Ansaugwiderstand da geringer und der Zylinder läuft u.U. magerer. Wenn du Bremsenreiniger hast, sprüh bei laufendem Motor mal alle beweglichen und andere potentiell undichte Stellen ab, dreht der Motor an einer Stelle hoch, ist da was faul. Vorsichtige nehmen einen Pinsel in Benzin getränkt statt zu sprühen :twisted:

Gruß,
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Re: Motor dreht hoch, geht im Stand aus

Beitragvon Cherek » Do 15. Sep 2011, 09:13

Ok dann mess ich lieber nochmal , vielleicht kamen die 15 V auch nur beim Gasgeben. War ein wenig fummelig mit nur zwei Händen. Werde dann mal auf Falschluft testen und die Ergebnisse berichten.
Danke für die Unterstützung ;)
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Re: Motor dreht hoch, geht im Stand aus

Beitragvon sorren » Do 10. Nov 2011, 19:04

Hi,
ich hab an meiner XS auch das Problem mit der Drehzahl und ich hab auch heraus gefunden woran es bei mir liegt.
Der Vergaser, er ist undicht im Bereich der chocke Düsen, da sind so kleine Dichtungen drin, hab in einem ande3ren Forum das Problem gefunden und hab neue Dichtungen zwischen gelegt,musste die mir aber selber schneiden und sie funktioniert einigermaßen.
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