900cc Umbau

Re: 900cc Umbau

Beitragvon hellclimber » Di 17. Mai 2016, 09:57

Hallo Bela,
die Kolben sind aus dem BigBore-Satz, den es vor einiger Zeit aus Japan gab, ich hab leider keine Fotos, meine aber, die Kolben sahen genauso aus wie meine alten 850er.
Oben wurden dickere Kopfdichtungen diskutiert, was meint ihr, würde eine Kupferdichtung etwas bringen (soll 100€ kosten). Die jetztige Dichtung hat (vor Einbau) etwa 1,5mm (Blechring)/1,3mm (Pappe). Da müsste man dann ja schon 3mm Kupfer oder mehr nehmen.
Ansonsten bleibt ja nicht viel (außer wegschmeißen bzw. fahren bis es kracht).
Oder hat sich die Sache mit den gestapelten Fußdichtungen bewährt?
Gruß
Helmut
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Re: 900cc Umbau

Beitragvon sinabela » Do 19. Mai 2016, 11:59

Die 900cc Bigbore-Satz muss flache Kolben haben, sonst hast du eine zu hohe Verdichtung. Die Verdichtung kannst ja mit einem Kompressionsgerät messen. Dicke Zylinderfussdichtung ist eine Möglichkeit ich schätze + 2mm ist das Minimum. Du muss es halt ausprobieren! Solltest nicht über die original Verdichtung kommen.
Gruss Bela
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Re: 900cc Umbau

Beitragvon robert » Sa 28. Mai 2016, 23:58

sinabela hat geschrieben:ich schätze + 2mm ist das Minimum
hallo,
2 mm klingt aber jetzt erst mal rel. viel, gibt die steuerkette das denn her?
gruß, robert
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Re: 900cc Umbau

Beitragvon Gerhard Höss » So 5. Jun 2016, 21:27

... die Original- Verdichtung kann deutlich überschritten werden . Jedenfalls mit hochwertigen Kolben , z,.B . die Wiseco halten jede Belastung aus , auch Vollgas etliche Kilomter . Und da rede ich von über 205km/h , GPS gemessen . Ohne Rückenwind....
Unten die normale Dichtung , oben 1,5 er Kupferdichtung , ausgeglüht , das haut prima hin . Die Steuerkette gibt das locker her , evtl auch etwas mehr .
Gruss Gerhard
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Re: 900cc Umbau

Beitragvon hellclimber » Mo 6. Jun 2016, 11:38

Wie schon berichtet läuft meine 900er mit FJ-Mikunis und Luis-Pilzen extrem gut (200+), aber viel zu mager. Für die HU hab ich den Luftfilterkasten drangefrickelt, Kerzenbild ist damit ok, Abstimmung noch nötig, deutlich langsamer.
Ich hab einen Kompressionsdruck von 12,5 bar gemessen, also zu viel. Habe mich dazu durchgerungen, eine Kupferdichtung für den Kopf anfertigen zu lassen, aber wie dick?
Es fängt schon damit an, dass ich nicht weiß, auf welche Dicke die normale Kopfdichtung (Papier 1,3mm, Metallring 1,5mm) komprimiert wird,
Leider kenn ich mich nicht gut in Thermodynamik aus, hab Excel-Tabellen hin und her rechnen lassen, aber zu viele Annahmen, um absolute Ergebnisse zu erhalten. Unter der Annahme, dass die Kupferdichtung nicht nennenswert dünner wird beim Anziehen scheint es auf 2,5mm oder 3mm Kupfer hinauszulaufen.
Was sagt ihr aus Eurer Erfahrung oder aus dem Bauch heraus dazu?

@Gerhard: Die Kolben hast Du doch schon in der Hand gehabt. Keine Ahnung, was die aushalten. Was ist mit dem Rest (Pleuel, Lager etc.). Ich bin Anfänger, wie stark darf Klopfen sein, was kann passieren? 1,5mm Kupfer wäre nur minimal mehr Raum, da bleibt "rechnerisch" der Druck über 12 bar. Noch Ideen, wo ich mit den Düsen anfangen soll?
P.S. Ich hab noch eine Kopfdichtung liegen, aber zwei übereinander ist wohl nicht so gut, oder?
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Re: 900cc Umbau

Beitragvon Gerhard Höss » Mo 6. Jun 2016, 14:50

... diese Kolben ( Von Crusingimage ) , die hab ich ja , wie gesagt , auch da liegen . Sehen ja gut aus . Haben aber einen höheren Dom als die Wisecos , und nur die hab ich im Motor und da kann ich genaue Aussagen machen .
Zu den Lagern : ich sag mal , das hält , die XS hat einen guten Kurbeltrieb , jedenfalls die späteren Versionen .
Und - ich hab Dein Motorrad nicht gefahren , kann also nicht sagen was Du bezüglich klingeln oder klopfen hörst . Das muss aber auf jeden Fall abgestellt werden .
Du hast sie anscheinend bis zur V/Max getrieben . Wenn das geklappt hat ( zudem noch zu mager ) , ohne Schäden , dann kann das aber nicht so schlimm sein .
Ich würde jedenfalls ( und auch von vornherein ) eine Kupferdichtung von 2-2,2 mm Dicke verwenden . Und die Schachtdichtung hat noch Druck was bei 3mm nicht mehr so toll wäre . Somit bleibt die Verdichtung unter dem kritschen Wert. Dickere Fussdichtung ist Käse .
Bei meiner XS 1100 ( 1200 ccm )hab ich sogar 13,5 bar gemessen . Klingelt nicht , läuft völlig problemlos . Und da sind völlig gleiche Voraussetzungen gegeben wie bei der 900 er . Nur halt mit 4 statt 3 Zylindern . Bei den Wisecos in der 900 er habe ich eine Kopfdichtung von 1,5 mm drin , das haut hin . Und die Steuerkette langt bei 2,2 mm sicher aus , der Spanner gleichts das ja aus .
Es ist halt immer so bei solchen doch erheblichen Änderungen - probieren geht über studieren oder auch versuch macht kluch !
Sonst wärs ja langweilig .....
Gruss Gerhard
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Re: 900cc Umbau

Beitragvon hellclimber » Do 21. Jul 2016, 17:46

So, ich hab jetzt die Kupferdichtung von der Fa. Kessel anfertigen lassen. 100€ plus Mwst. :cry:
Das teuerste daran soll wohl das Ausmessen der Vorlage bzw. das Programmieren sein. Das haben sie ja jetzt im Computer, also wenn jemand sowas braucht, sollte das "Wassern" günstiger werden. Es muss ja nur noch die Bohrung angepasst werden. Die beiden Löcher für die Hülsen links und rechts (10mm) sind nicht ganz exakt, was aber hauptsächlich an der Vorlage (Dichtung aus Japan) liegt. Die eine musste ich mit dem 10er Bohrer leicht aufbohren, die andere hat hingegen leicht Spiel, nix dramatisches. Sollte man bei der nächsten Order aber sagen, sind ja wieder nur zwei Durchmesser, die er ändern muss. Die Dichtung hatte auf einer Seite an allen Schnitten einen leichten Grat, den ich natürlich abgeschmirgelt habe.
Mit der alten Dichtung, die komprimiert genau 1mm dick ist hatte ich wie gesagt 12,5 bar, bei 2,5mm Kupfer hab ich jetzt 10,9 bar, genau wie vorherberechnet! (Hab gerade noch mal meine selbsterstellte Excel-Tabelle konsultiert und dabei festgestellt, dass ich schon nicht weiß, was ich da eigentlich für Formeln kombiniert habe, aber hey, es stimmt).
Die Ölleitungen hab ich mit je einer Kupfer-Unterlegscheibe (1,4mm) und etwas Dirko rot ergänzt, die Schachtdichtung weggelassen. (Wofür ist die eigentlich gut?) Die Kopfdichtung selber hab ich vor der Montage mit Permatex „Cooper Spray-A-Gasket“ eingesprüht, ob das nötig war weiß ich nicht, aber da die Dichtflächen doch einige Spuren vergangener Dichtungen aufzeigten und ich das Zeug eh stehen habe, dachte ich: Schaden wird es wohl nicht.
Bei der Kopfmontage wurde es bei einigen der acht dicken Muttern schon etwas knapp, so dass ich dünnere Unterlegscheiben verwendet habe.
Die recht neue Steuerkette passt noch so gerade, da hat der Kettenspanner nicht viel zu spannen. Glücklicherweise hat der von mir montierte 64PS-Kopf Kettenräder mit drei Löchern, nach etwas Ausprobieren habe ich die passende Kombination gefunden.
Eine erste kurze Probefahrt verlief zufriedenstellend, nur die Gasfabrik bedarf der Einstellung, wenn alles passt, berichte ich noch einmal.
P.S. Ich hatte Kupfer gekauft, das als halbhart bezeichnet wurde. Habe die Dichtung nicht ausgeglüht, hoffe, dass das so passt. Wird die Dichtung nicht eigentlich bei jeder Fahrt wieder weichgekocht?
P.P.S. Wenn ich im Winter mal nix zu tun habe, probier ich den 850er-Kopf aus, aber erst mal bin ich froh, dass sie wieder grollt!
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Re: 900cc Umbau

Beitragvon hellclimber » Sa 23. Jul 2016, 11:06

Zu früh gefreut, es kommt Öl durch. Da muss ich wohl doch die Dichtung glühen. Also Kopf noch mal ab :evil:
Ansonsten geht sie gut, manchmal rutscht die Kupplung, liegt´s am erhöhten Drehmoment? Stärkere Federn hatte ich vor zwei Jahren schon eingebaut, vielleicht sind auch neue Scheiben nötig.
Es endet nie.
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Re: 900cc Umbau

Beitragvon hellclimber » Sa 23. Jul 2016, 15:47

Was beim Computer der DAU ist, das ist beim Schrauben der DAS. Jetzt hab ich doch beim Aufräumen die Gummidichtungen für die Ölleitungen gefunden, also vergessen, diese auf die neuen Kupferringe zu legen. Und ich hab mich schon gewundert, wo das Öl herkommt. Der Kopf muss natürlich runter, aber muss ich dann wirklich das Kupfer glühen? Sprich: Ist es durch das Anziehen verformt/hart geworden. Ich hab etwas Schiss vor dem Glühen, dass da womöglich was schmilzt. Noch nie gemacht eben.
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Re: 900cc Umbau

Beitragvon Gerhard Höss » So 24. Jul 2016, 11:36

.... unbedingt glühen . Ich habs , glaub ich , schon mal beschrieben .
Nochmal : Dunkler Raum , ohne viel Licht . Ganz weiche Flamme , ( grosser Brenner mild eingestellt ) immer sektionsweise drauf halten bis man erkennt dass der Bereich dunkelrot anfängt zu glühen . Gleich wieder weitergehen . Dann kann nichts passieren ( hab auch mal ne Dichtung so versaut , hat zu schmelzen angefangen ) .
Abkühlen lassen , Zunder mit eher grobem Schleifpapier wegmachen . Wieder mit Dirko rot montieren , unbedingt alle Gummidichtungen , auch am Schacht wieder montieren , sonst kregst Du das auf Dauer nicht dicht . Wie siehts mit der Fussdichtung aus ? Meinst Du das wird wieder dicht wenn Du nicht noch ne Neue unten reinmachst ?
Und- hast Du die Kopfdichtung um die Zylinderbohrungen auch schön mit dem Dremel genau bündig gefräst ? ( Glühzündungen vermeiden ) Die Passbuchsenbohrungen sollten aber da genau die Dichtung am Fleck halten , sie sollte da nicht rumschlabbern . Leider scheints bei Deiner so zu sein dass da eine Seite zu viel Spiel hat . Immerhin kann man so eine sorgfältig gemachte Dichtung immer wieder verwenden . Kommst Du zum Treffen kommendes WE ?
Gruss Gerhard
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