Fehlzündungen/ Leistungsprobleme

Re: Fehlzündungen/ Leistungsprobleme

Beitragvon Klaus-Dieter » Do 4. Okt 2012, 19:10

Hallo,

schau mal bei

http://www.motorrad-einbeck.de/index.php/motorrad-technik/technik-tipps/186-der-vergaser

oder

http://www.kedo.de/

unter Tipps&Tricks/Technik/Vergasereinstellung

nach (auch auf vielen anderen Seiten zu finden), da gibt's eine Erklärung, für welche Bereiche welche Teile der Vergaser zuständig sind. Wenn, dann sollten die Einstellungen mit entsprechenden Probefahrten zwischendurch einzeln vorgenommen werden, sonst weißt Du hinterher gar nicht, womit Du was erreicht hast.

Die Ansauggummis haben etwas unterschiedliche Durchmesser und Innenkontur, aber gehen geht alles ;)

Ich wünsche Dir jedenfalls viel Glück udn Erfolg bei der weiteren Suche. Ach ja, draufsetzen kannst Du Dich doch sowieso, egal ob der Motor läuft oder nicht :D ... so zum Üben ...

Gruß

Klaus-Dieter
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Re: Fehlzündungen/ Leistungsprobleme

Beitragvon bebra » Fr 5. Okt 2012, 12:34

Hallo allerseits,
ich bin neu in diesem Forum, drum eine kurze Vorstellung: Ich bin Bernd Brauer, Mitbetreiber der Motorrad-Werkstatt cycle-bar in Oberhausen im Ruhrgebiet. Uwe war so freundlich, mich/uns auf der Seite "Aktuelles" als Neuzugang der IG zu erwähnen und unsere Webseite auf der Seite "Links" aufzunehmen ( Ja, Uwe, den Rücklink bin ich noch schuldig, mache ich nächster Tage, versprochen!).
Das hier beschriebene Problem erinnert mich sehr an einen Fall aus unserer Werkstatt-Praxis. Das Fahrverhalten des Motorrads war genau so, wie hier beschrieben. Auch hier hatte der Kunde die Vergaser in Verdacht und überprüfte sie sorgfältig. Ultraschall-Reinigung, neue Düsen, neue Düsennadeln und Nadeldüsen, neue Schwimmerventile, Schwimmerstände penibelst kontrolliert - das ganze Programm eben. Nachdem das alles keine Besserung brachte, besorgte er sich leihweise eine Bank, die an einem anderen Motorrad einwandfrei funktionierte. Nach Einbau dieser anderen Vergaserbank lief seine Maschine einwandfrei. Nach Rückbau auf die eigene Vergaserbank waren die Probleme wieder da. Dann brachte er die Maschine zu uns, glücklicherweise mit beiden Vergaserbänken, also der eigenen und der geliehenen. Die Lösung des Problems lag in diesem Fall in der Länge der Benzinschläuche!!! An beiden Bänken waren Benzinschläuche dran, nur an der eigenen Bank waren diese deutlich zu lang. Dies führte dazu, dass die Schläuche einen Bogen nach oben machten - also kein stetiges Gefälle vom Benzinhahn zur Schwimmerkammer gegeben war. Der höchste Punkt in diesem "Leitungssystem" war ungefähr auf Mitte der Schlauchlänge. Dies führt unweigerlich dazu, dass sich an diesem höchsten Punkt eine Luftblase bildet, schon beim Zusammenbau habe ich ja Luft im Benzinschlauch. Und der nachlaufende Sprit hat weder genug Fliessgeschwindigkeit noch genug Druck, um diese Luftblase wegzuspülen. Also bleibt sie, wo sie ist und verringert hier den Querschnitt des Benzinschlauchs beträchtlich. Es kann unmöglich soviel Kraftstoff durchfliessen, wie für den Vollastbetrieb gebraucht wird - ein gefährliche Abmagerung des Gemischs gerade bei 3/4 bis Vollast ist die Folge!. HIer ist ein Bild, dass veranschaulicht, wie so eine Luftblase als Propfen den Benzinschlauch verstopfen kann:
Bild
Die Schläuche an den geliehenen Vergasern waren richtig abgelängt: stetiges Gefälle -> keine Luft im Schlauch (diese ist nämlich dann durch den Benzinhahn in den Tank aufgestiegen) -> korrekter Motorlauf auch bei Vollgas. Bei Rückbau auf die eigenen Vergaser war das Problem wieder da, weil jetzt wieder die zu langen Schläuche drin waren. Vielleicht ist das bei dir, Hedon, ja ähnlich "simpel" (man muss halt nur drauf kommen...)

Grüße und good luck
Bernd
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Re: Fehlzündungen/ Leistungsprobleme

Beitragvon Hedon » Fr 5. Okt 2012, 15:00

@ Klaus-Dieter: Danke für die Hinweise, ich hab mir das Zeug mal ausgedruckt und werde dann damit "spielen" gehen :D Naja, und mit dem einfach nur draufsetzen hast du natürlich recht :D :D

@Bernd: Erst mal herzlich willkommen im Forum (sag ich jetzt mal so frech) und es freut mich natürlich ungemein, dass dein erster Beitrag gleich in "meinem" Topic gelandet ist. Und natürlich danke für deine ausführliche und anschauliche Beschreibung der Benzinschlauchgeschichte.
Da hast du mich fast erwischt, ich war mir nämlich nicht mehr sicher, welche ich damals verwendet hatte. Aber ein Telefonat und mehrere kritische Überprüfungsblicke später war es wieder da. Und..wie könnte es anders sein...es waren immer die gleichen Schläuche. Nämlich meine. Wie gesagt, ich habe dann eben nochmal nachgesehen und meiner Meinung nach sind die Schläuche fast perfekt. Da biegt sich nix in die falsche Richtung, die Krümmung nach unten ist so, dass der Sprit quasi garnicht anders kann, als in den Vergasern zu landen. Um das auszuschließen werde ich da aber nochmal rangehen und das ganze mal mit Ersatzschläuchen soweit kürzen, dass gerade noch nix knickt.
Wie gesagt, trotzdem vielen Dank für den Hinweis. Und wenn du (und natürlich jeder andere auch) noch weitere Hinweise/ Ideen etc haben, immer raus damit :D

Wenn jetzt dann mal diese doofe Arbeit endlich weniger zeitintensiv werden würde, dann könnte ich da auch endlich mal mit neuem Elan rangehen... :shock:

In diesem Sinne ein schönes Wochenende für alle, die ein solches haben :roll:
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Re: Fehlzündungen/ Leistungsprobleme

Beitragvon Klaus-Dieter » So 7. Okt 2012, 09:10

Hallo Bernd,

herzlich Willkommen 'bei uns'.

Deine Ausführungen finde ich sehr interessant und werde sie mal gelegentlich umsetzen. Mir ist in diesem Zusammenhang eingefallen, warum meine Sonntags-850 seinerzeit sehr schlecht bis gar nicht laufen wollte: Die Benzinfilter (so kleine rechteckige orangefarbige waren das) waren regelrecht zugewachsen, sprich an den Stutzen wahrscheinlich weich geworden und von den Ohrenschellen zugedrückt und dann wieder verhärtet! Ob es an Wärme (über den Vergasern) oder an der Spritchemie lag, weiß ich nicht, ich habe sie ersetzt. Bei einem Honda-Fahrer, dem ich mal unterwegs begegnete, war es dagegen so, daß sein Papierfilter (so eine namenlose kegelfömige Plastikdose) dicht war. Sprit ansaugen ging, von allein lief da aber nichts durch. Letztlich half nur Durchstoßen mit einem Stück Draht für den Heimweg und dann ersetzen. Seitdem habe ich meistens einen passenden Stutzen zum Verbinden von Schlauchenden dabei ;)

Gruß

Klaus-Dieter

Aus gegebenem Anlaß verlinke ich mal Fotos:

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Zuletzt geändert von Klaus-Dieter am Do 18. Feb 2021, 16:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Fehlzündungen/ Leistungsprobleme

Beitragvon putzer » Mo 22. Okt 2012, 18:49

@ hedon:
Na und? Läuft das Luder? ;)
Gruß
Oliver
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Re: Fehlzündungen/ Leistungsprobleme

Beitragvon Hedon » So 28. Okt 2012, 16:08

Jahaaaa, sie läuft :D
Zwar noch nicht optimal, aber das war ja zu erwarten.
Interessant war, dass das Ding nach dem Einbau quasi aus dem Stand angesprungen ist.
Die Feinabstimmung muss natürlich noch gemacht werden. Und mit dem Luftfilterkasten muss ich mir auch noch was einfallen lassen. Passt zwar alles und zieht keine Falschluft, aber bei dem Gedanken an Umdüsen und/ oder den Ausbau der Gaser wird mir jetzt schon ganz anders. Mal sehen, ob ich zumindest noch den dazugehörigen Luftfilterkasten irgendwo her bekommen kann.

Nebenzu bemerkt, habe ich gestern meinen Zweittank vom Entlacken, -rosten und phosphatieren geholt und bin begeistert. Da hat mir jemand für schmales Geld ein ehrliches Teil verkauft. Lustigerweise ist die Phosphatierung schon sehr nahe am zukünftigen Farbton des Eisenschweins :D :D :D

Sieht also nach einem arbeitsreichen Winter aus. Und der steht-wenn ich hier so aus dem Fenster schaue-unmittelbar vor der Tür :o

Jetzt gehts erst mal arbeiten :cry:

In diesem Sinne :D
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Re: Fehlzündungen/ Leistungsprobleme

Beitragvon putzer » So 4. Nov 2012, 19:54

Ja so einen Lufi-Kasten sollte man bei ebay mal günstig bekommen. Sind dann ja auch leicht am Bild zu unterscheiden.

Jedenfalls schön, dass sie läuft. Was nun mit den Ex-Vergasern wohl war wird ihr Geheimnis bleiben. Aber als Ersatzteilträger (Membrane etc.) taugen sie allemal. Nur denk dran die leer zu machen vor dem einlagern. Sonst verklebt das und alter Sprit stinkt echt auch furchtbar irgendwann :)

Naja wir wohnen nicht um die Ecke, daher ist die Begegnung im Frühjahr unwahrscheinlich, schade.
Grüße Oliver
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Re: Fehlzündungen/ Leistungsprobleme

Beitragvon Willy » Mi 6. Jan 2016, 19:17

Zu deiner Nadelkorrektur:
Du solltest dann auch die Leerlaufgemischschrauben korrigieren-wegen dem Standgas....
Synchronisation in Ordnung?
Neue Nadeldüsen sind auch empfehlenswert-so mancher Vorbesitzer hat da mit was Spitzem den Schmodder rausgekratzt und dabei ganz nebenbei die Kalibrierung der Durchflussmenge zerstört... :D
Sind in den Keyster-Sätzen dabei und kann ich nur empfehlen-sehr gute Qualität zu einem vernünftigem Preis.

Also:
Neue Keyster- Sätze einbauen.
Schwimmerstand einstellen.
Nadelstellung laut deinem Typ einstellen.
Leerlaufgemisch einstellen.
Synchronisation durchführen.

Ich geh davon aus das das Ventilspiel stimmt,die Ansaugstutzen in Ordnung sind,der LuFi seine Arbeit tut und nicht behindert und die Zündung korrekt eingestellt ist.

Meld dich nach der Aktion-interessiert bestimmt einige Leser.

NACHTRAG: Sehe gerade das ja inzwischen viel mehr Beiträge dazu rein kamen -aber vielleicht hilft`s trotzdem.
Willy
 
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Re: Fehlzündungen/ Leistungsprobleme

Beitragvon GT-Four » Do 28. Mai 2020, 15:41

Hallo allerseits,

ich habe den gesamten Bereich Leistungsverlust/Fehlzündungen sehr aufmerksam gelesen und sehr viele Anregungen zur Überprüfung meiner XS750 (1T5, Bj. 1980) gefunden und notiert.

Ich bin zwar nicht neu im Forum bzw. schon lange Mitglied, aber habe bisher noch keinen Beitrag geschrieben.

Meine XS750 wurde damals bei km 40.000 vollkommen zerlegt, Einbau von 833 ccm Schmiede-Rennkolben, andere Bedüsung, Marshall DeepTone 3 in 1, Ölkühler der XS1100 angebaut usw. Sie lief dann sehr gut hatte bei einem Test am Hinterrad 69 PS trotz Kardan (andere die damals am Prüfstand waren, Suzuki, Honda etc. ließen erst mich und meine XS belächelnd, dann aber staunend die Kinnlade hängen. Ich bin dann weitere 25.000 km ohne größere Probleme gefahren. Die Gute stand dann etwa 3 Jahre, wurde dann aber restauriert, alle Dichtungen, Vergaser reinigen uvm..

Bei der ersten Probefahrt allerdings – und nun komme ich zu eigentlichen Problem – hatte sie ab ca. 4.500 U/min keine Leistung mehr, das fühlte sich wie abgewürgte Elektronik und/oder vollkommen unterbrochene Spritzufuhr an - der Motor wurde gewissermaßen total abgewürgt und dann war da diese riesige, weiße, zumindest helle Rauchfahne. Ich kann jetzt nicht sagen, ob sie auch etwas bläulich war. Ich konnte das nachfolgende Auto nicht mehr sehen. Nachdem ich das Gas etwas zurückdrehte, fing sich die Gute gleich wieder und lief ohne Rauchentwicklung insoweit normal weiter. Sie lief auch im unteren Drehzahlbereich recht munter und zügig, aber Immer wenn ich 4.500 U/min. überschritt dann wieder die riesige Rauchfahne und keine Leistung. Früher ist die bei 5.000 - 6.000 förmlich explodiert (Gewittergeräusch) ;-) und ich konnte sie locker hochdrehen.

Könnte es neben Spritproblemen auch der Fliehkraftregler sein? Woher kommt der helle Rauch? Wer hat eine Idee und schon so etwas (furchtbares) bei seiner XS festgestellt?

Vielen Dank! Bleibt gesund!

Gruß Werner (ist jetzt vielleicht etwas zu ausführlich geworden)
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Re: Fehlzündungen/ Leistungsprobleme

Beitragvon sinabela » Fr 29. Mai 2020, 09:58

ich würde den Fliechkraftregler kontrollieren, am besten mir einem Stroboskope/ abblitzen. Oft leiern die Feder aus, die Lasche zurückbiegen reichte bei mir.
Bei mir war vor langer Zeit, ein Stahldorn in der Zündspule, dort wo du die Zündkabel reinsteckst korrodiert und ab 3000 /U zu viel Durchganswiderstand aufgebaut !
Habe mit einer Nadelfeile bearbeitet und mit Kupferpaste bestrichen. Seit dem ist Ruhe.
Viel Erfolg bei der Suche!
Gruss Bela
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