Nichts als Fehlzündung

Nichts als Fehlzündung

Beitragvon ElFlexo » Sa 21. Mai 2011, 23:54

Hallo werte Triples-Gemeinde,
ich hab die letzten Tage einen 750er Motor mehr oder weniger überholt. Zylinderfuß, -kopf etc. alles nach dem Handbuch für die 750 D ab ´76
Allerdings sind dabei ein paar Unklarheiten aufgetaucht. Der Motor hat keinen Kickstarter mehr(was m.E. doch dafür spricht, dass es ein jüngeres Modell ist?!), allerdings war eine Kontaktzündung verbaut, die ich jetzt gegen eine Kontaktlose ausgewechselt habe(ist dies so ohne weiteres möglich?) Der Fliehkraftregler ist ja m.E. derselbe, nur dass der "Aufsatz" ein anderer ist, welchen ich gewechselt habe.
Nachdem der Motor wieder im Rahmen und alles angeschlossen war, habe ich versucht die Maschine zu starten. Das einzige was passiert ist war nach einigen Versuchen eine mächtige Fehlzündung. Meine Vermutung ist, dass der ZZP falsch eingestellt ist. In dem mir vorliegenden Handbuch wird allerdings nur die Kontaktzündung behandelt...wie verhält es sich mit einer Kontaktlosen?
Ich habe die Fliehkraftreglerplatte auf die (1F) T Markierung eingestellt (mit Markierung im Rahmen in Übereinstimmung gebracht) und die Platte mit dem "scharzen Klotz" so eingestellt, dass die Nase (auf ca. 3 Uhr) genau in die Markierung im Gehäuse passt.

Wie stelle ich den ZZP aber wirklich richtig ein? Stroposkoplampe fällt aus, da der Motor ja nicht anspringt. Großartig weiterprobieren mit dem Starten wollte ich auch nicht, da ich mir nicht sicher war, ob möglichwereise eher Schäden auftreten durch Fehlzündungen oder ob das belanglos ist.

DIe Vergaser(Mikuni-II) habe ich letztes Jahr von einem Yamaha-Händler überholen und synchronisieren lassen, da war allerdings noch ein anderer Motor drin. Auch Kontaktlose Zündung, aber mit Kickstarter. Der Motor lässt sich aber nicht mehr schalten, weshalb ich mich enschieden habe den jetzigen einzubauen.

IIch hoffe, dass ich mein Problem einigermßen erklären konnte und bin dankbar für jeden Tipp bzw. jede Lösung.

viele Grüße
Felix
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Re: Nichts als Fehlzündung

Beitragvon REINERV » So 22. Mai 2011, 08:50

Moin Felix!

Fliehkraftregler falsch zusammengebaut?
Das erklärt zumindest die Fehlzündungen.
Ist die "Erregernocke" beim Fliehkraftregler denn auch bei Zylinder 1 und der Kolben im Zylinder 1 bei geschlossenen Ventilen nahe OT?

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Re: Nichts als Fehlzündung

Beitragvon ElFlexo » So 22. Mai 2011, 10:02

moin moin,
vielen Danke für deine schnelle Antwort.
Hab mal nen Bildchen gemacht, um die Situation evtl. besser erkennen zu können...
Bild

Ich habe den FLiehkraftregeler so komplett eingebaut, also die "Erregernocke" in der Stellung nicht verändert. Und durch den Dorn bleiben ja auch keine weiteren Einbaumöglichkeiten.
FÜr das BIld habe ich den OT des 1. Zylinders leider nicht 100%ig erwischt, eigtl. stimmt die T-Markierung exakt mit der Markierung am Gehäuse überein.


vielen Dank im voraus,
Felix
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Re: Nichts als Fehlzündung

Beitragvon REINERV » So 22. Mai 2011, 12:42

Hmm ... Zündkabel vertauscht?
Spulen falsch angeschlossen?

Sonst fällt mir da auch grad nichts mehr ein ... :roll:


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Re: Nichts als Fehlzündung

Beitragvon Klaus-Dieter » So 22. Mai 2011, 13:02

Hi,

ich würde sagen, der Erregernocken ist auf der Fliehkraftverstellung um 180 ° verdreht montiert, die Symptome deuten daraufhin. Ist mir auch schon passiert, die Knallerei hatte ich dann auch. Auf dem Bild kann ich es leider nicht erkennen, es wird in meinem Browser nur klein gezeigt. Im Zweifel einfach probieren.

Viel Erfolg,

Klaus-Dieter
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Re: Nichts als Fehlzündung

Beitragvon ElFlexo » So 22. Mai 2011, 21:42

Also nach einigem rumprobieren, ist mir leider aufgefallen, dass der 3. Zylinder so gut wie keine Kompression hat. Wirklich gemessen habe ich die Kompression nicht, da mir das nötige Werkzeug fehlt, aber Zündkerze raus und Finger rauf hat leider ein schlechtes Ergebnis gebracht(tipp von nem KFZ-Mechtroniker). Werde den Motor also wieder ausbauen und die Ventile mal abgießen, um diese zu überprüfen, das Ventilspiel war eigtl. bei allen im grünen Bereich, wenn auch fast immer Maximum. Aber sollte das Moped nicht auch mit nur 2 Töpfen anspringen? Denn da tut sich leider nach wie vor nichts, heute nicht mal mehr ne Fehlzündung. Funken kommt bei allen 3 Kerzen, nass waren sie auch und die Vergaser wurden letztes Jahr vom Yamaha-Händler überholt und synchronisiert. Leider bin ich aber auch ziemlicher Neuling auf diesem Gebiet und mir fällt nichts ein, was ich evtl. noch testen könnte/sollte bevor ich wieder alles auseinander nehm.

Hier nochmal das größere Bild:
http://www.bilder-hochladen.net/files/i1e8-1-jpg.html

grüße Felix
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Re: Nichts als Fehlzündung

Beitragvon Klaus-Dieter » Mo 23. Mai 2011, 14:07

Hi,

ich habe mir das große Bild mal angesehen, danach ist der Fliehkraftregler richtig eingebaut. Jetzt könnte es noch sein, dass die Zündspulen falsch angeschlossen sind und deshalb der Funke nicht im richtigen Zylinder zündet. Wenn gar keine Fehlzündung auftritt, sind vielleicht die Kerzen tot, hin und wieder werden die von Fehlzündungen 'erschossen'. Auch Absaufen mögen sie nicht unbedingt. Da kursieren allerlei Gerüchte um NGK-Kerzen, die ich aber nur bedingt bestätigen kann. Jedenfalls schadet es nicht, sie mal zu wechseln. Die Kabelanschlüsse auch hochspannungsseitig sollten i.O. sein, die Innenwiderstände der Stecker auch. Ist denn der Fliehkraftregler leichtgängig? Wenn er festsitzt, macht sich das nicht gut. Kleine Unterschiede zwischen den Fliehkraftreglern und den Nocken gibt es übrigens schon, was aber an der grundsätzlichen Funktion wenig ändert.

Welche Motornummer hat denn Dein Motor? Das gäbe Rückschlüsse darauf, von wann er ist. Den Kicker könnte ja auch mal jemand wegen eines Defekts weggelassen haben. Gibt es ein Ölschauglas oder noch den Messstab? Ach ja, und was bedeutet 'Motor mehr oder weniger überholt. Zylinderfuß, -kopf etc.'? Vielleicht ist da auch noch eine Fehlerquelle.

Der Wechsel zwischen Kontakt- und Elektronikzündung ist kein Problem, wenn man alle Teile einschließlich Zündspulen und Kabel hat. Eine Kontaktzündung hat aber nicht nur Nachteile, immerhin ist sie sehr übersichtlich, wenn es (unterwegs) um die Fehlersuche geht. Bruchstellen an den Kontaktleisten der TCI-Zündbox sind z. B. sehr hinterhältig, grundsätzlich aber reparabel, man sollte aber bedenken, dass auch die schönste Zündbox nicht jünger als rund 30 Jahre ist! Ich habe darum in einer 850 seit mehr als 11000 km eine Sachse-Zündung. Moderne Elektronik mit aktuellen Bauteilen, in Grenzen programmierbar und vor allem ohne den Fliehkraft-Verstellmechanismus. Die Platte mit dem 'schwarzen Klotz' beinhaltet übrigens die Geberspulen. Eine präzise Einstellung ist ohne Stroboskop kaum möglich, eine Prüflampe wie bei der Kontaktzündung reicht nicht mehr. Du wirst Deinen Werkzeugvorrat wohl aufstocken müssen. Oder noch mal zurückrüsten ...

Um der Ursache mangelnder Kompression auf die Spur zu kommen, kann es nützlich sein, vor dem Test einen Spritzer Öl in den zu messenden Zylinder zu geben, das würde evtl. Undichtigkeiten im Bereich Kolben/-ringe vorübergehend 'beheben'. Ist die Kompression trotzdem niedrig, liegt es an den Ventilen bzw. der Zylinderkopfdichtung. Ein Test mit dem Finger ist im Endeffekt sicher nicht ausreichend, klingt aber lustig. Passendes Werkzeug gibt es schon für einen Zwanziger und man kann es öfter gebrauchen. Ein Ventil kann auch krumm oder angebrannt sein, Ölkohle stört auch.

Viel Erfolg

Klaus-Dieter
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Re: Nichts als Fehlzündung

Beitragvon ElFlexo » Mi 25. Mai 2011, 21:57

Hallo Klaus-Dieter,
vielen Dank erstmal für deine Antwort.
Die Motornummer habe ich leider im Moment nicht parat, da mein Moped leider nicht zu Hause steht, da ich keine Garage habe. Aber der Kickstarter scheint schon werkseitig nicht mehr drin gewesen zu sein, da die dafür vorgesehene Öffnung verschlossen ist. Und nen Schauglas ist drin, kein Messstab.

Das mit dem "mehr oder weniger überholen" hat folgende Geschichte.
Ich habe mir das Motorrad letztes Jahr gekauft, Vergaser synchronisieren lassen, Zündkerzen getauscht und der Motor lief eigtl. soweit einwandfrei,
bis auf Ölverlust an der Zylinderfußdichtung. Letztes Jahr wollte ich aber ehrlich gesagt so viel es geht fahren, weshalb mich der ölige linke Schuh weniger störte. Auch nach der Winterpause ist der Motor wieder angesprungen. Wobei man dazu sagen muss, dass ich das Moped bei kaltem Motor grundsätzlich nur über den Kickstarter anbekommen habe. Den E-Starter konnte man nur bei wirklich warmen Motor benutzen. (Kickstarter? ja, der Motor hatte einen...dazu gleich mehr)
Dieses Jahr ist aber plötzlich bei einer kurzen Fahrt die Schaltung kaputt gegangen, der 3. Gang ist drin, Kupplung ziehen kein Problem aber schalten geht nicht mehr. (Könnten das möglicherweise die Federn der Schaltung sein, die defekt sind? )
Da ich beim Kauf des Motorrads einen zweiten Motor, angeblich überholt, dazu bekommen habe, wollte ich mir das Problem mit dem Getriebe in der Winterpause genauer anschauen. Außerdem ist der Motor silber lackiert, was auch nicht nach meinem Geschmack ist, da ja nicht wirklich original. Also um nicht schon wieder einen schmotternden Motor zu haben, Ersatzmotor genommen, kurzerhand Zylinderkopf- und Fuß runter ,mit neuen Dichtungen(Motordichtungssatz von Uwe) versehen und wieder verbaut. Mein Bruder ist gerade im 3. Lehrjahr zum Kfz-Mechtroniker, hat mir dabei geholfen und auch die Kolben etc. begutachtet, da dies mein 1. Motor ist, an dem ich schraube. Sind aber wohl soweit alle gut in Schuss(keine Riefen oder auch nur Rostanzeichen), ebenso Kolbenringe etc.

Steuerkette eingestellt, Ventilspiel überprüft(waren allesamt bei der oberen Grenze...vllt hier eine mögliche Ursache?), usw. Schritt für Schritt nach dem Handbuch vorgegangen. In dem Ersatzmotor war allerdings eine Kontaktzündung verbaut, welche nicht mehr so frisch aussah, habe also den Fliehkraftregler inkl. Nocken und die Platte mit der Geberspule eingebaut und so gut es geht eingestellt. Der Fliehkraftregler ist recht leichtgängig, vorher ist der andere Motor damit ja auch gelaufen. Naja, und das einzige, was ich bisher feststellen konnte ist die fehlende Kompression im 3. Zylinder. Allerdings war ich seit Sonntag auch nicht mehr Zugange. Achso, Zündkerzen habe ich die "alten" (letztes Jahr Mai neu gekauft) erstmal benutzt.

Alle 3 Zündkerzen sind am Funken, wobei natürlich die Frage wäre, ob ausreichend stark und im Richtigen "Takt".

So wie es scheint, werde ich wohl nicht drum herum kommen den Motor wieder auszubauen und erstmal die Ursache für den Kompressionsverlust zu finden und hfftl. beheben zu können. Werde das vorher aber definitiv mal mit dem Öl-Trick probieren.


Nun ja, wie vllt. schon aus den vorgenommenen Maßnahmen zu erkennen, ist hier wirklich eine Laie am Werk. Bin zwar Handwerklich nicht unbedingt unbegabt, aber der 1. Motor ist es trotzdem.


viele Grüße,
Felix
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Re: Nichts als Fehlzündung

Beitragvon Klaus-Dieter » Do 26. Mai 2011, 03:55

Hallo Felix,

nach Deiner Beschreibung bzgl. Getriebe tippe ich auf die Halteschraube der Schaltwelle. Die sitzt auf der rechten Motorseite in Fahrtrichtung vorn halb verdeckt vom Kupplungskorb. Es gab einige Fälle, in denen sie abriss und der abgerissene Kopf den Schaltmechanismus blockierte. Wenn es die Feder sein sollte, die sitzt da auch. Dann müsste sich der Schalthebel bewegen lassen, aber mehr oder weniger haltlos nach unten fallen. E-Starter nur bei warmem Motor? Eher selten und dann meist wegen schwacher Batterie, die bei warmem Motor vorübergehend besser geladen ist.

Bei der Kompression tippe ich auf die Kolbenringe des dritten Zylinders. Wahrscheinlich beim Zusammenbau gebrochen. Wenn das Ventilspiel relativ groß ist, gibt das entsprechende Geräusche, aber der Motor sollte damit laufen, auch wenn er wenige Gemisch bekommt. Fehlerquelle könnte sein, dass die Nockenwellen beim Zusammenbau verdreht wurden, also Steuerzeiten prüfen. Wenn nicht die Zuordnung der Zündspulen zu den Zylindern verwechselt wurde, sollte der Umbau auf die neue Zündung ohne Probleme gehen, da ja die übrige Elektrik dafür am Rahmen schon vorhanden ist.

Viel Erfolg beim Schrauben

Klaus-Dieter
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Re: Nichts als Fehlzündung

Beitragvon ElFlexo » Do 9. Jun 2011, 16:13

Hallo,
also die fehlende Kompression kommt durch ein defektes Einlassventil am 3.Zylinder. Kolbenringe sind wenigstens noch in Ordnung. Da ich noch einen anderen Zylinderkopf rumliegen habe, werde ich den erstmal überprüfen und hoffen, dass kein einschleifen o.ä. nötig ist.
Aber sollte der Motor nicht eigtl. auch bei nur 2 Zylindern mit Kompression wenigstens anspringen?

Naja, das mit dem E-Starter nur bei warmem Motor kommt m.E. von einer falschen Einstellung beim Gemisch. Immer wenn der Motor kalt war, musste ich zuerst die Leerlaufverstellschraube an den Vergasern hochdrehen und dann kicken wie ein wilder. An den E-Starter war nicht zu denken. Jetzt habe ich einen anderen Anlassermotor drin, der hört sich jedenfalls schon mal bei weitem besser an.

Nun denn, ich versuche weiterhin die einen Probleme zu beheben, um neue zu finden^^

viele Grüße,
Felix
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