Vom hunderstel in tausenstel

Vom hunderstel in tausenstel

Beitragvon XS-Bob » Di 20. Dez 2016, 22:45

Moinsen Zusammen,

ich dachte mal ich stelle hier meine mal Erfahrungen zur XS750 ein. Leider bin ich nur sehr unregelmäßig Online und die Arbeit am Mopped ist wichtiger als schreiben. Daher hoffe ich das Ihr mir eine unregelmäßige Aktualisierung des Berichtes nachseht! :oops:

Gekauft hatte ich das gute Stück Anfang des Jahres für einen schmalen Taler in einem entsprechenden Zustand… (s. auch http://www.triples.de/forum1/viewtopic.php?f=16&t=1188&start=0)
Alles voller Grünspan, Vergaser in einer Tüte, feste Bremse und Rost im Tank.

Normale Menschen hätten sich höflich verabschiedet und wären ohne Mopped nach Haus gefahren – ich hatte leider meine Medikamente an dem Morgen nicht genommen :roll: und das Motorrad erst in den Transporter geschoben und danach in die Werkstatt.

Folgender Plan:
Motor zum Leben erwecken, Bremse gangbar machen, neue Reifen, alle Flüssigkeiten tauschen und neuen TÜV drauf machen und erstmal ein paar Meter mit fahren …

Das hat natürlich nicht geklappt … :x

Erstmal waren es die falschen Vergaser (Mik1 anstatt Mik2 – s. http://www.triples.de/forum1/viewtopic.php?f=14&t=1189#p7103)
Daher die Mik2 besorgt, in einem noch schlimmeren Zustand als das Mopped selbst, gereinigt die Hauptdüse schon mal von den Mik1 rein (ich will offene Luftfilter und 3 in 1 fahren – ja, ich weiß das kostet Leistung, aber eine andere Abgasanlage hab ich nicht).
Dann hatte ich nun saubere Vergaser, Zündfunken war auch da – aber nix mit laufendem Motor.
Nach vielen Versuchen ging das Projekt erfolglos in die Sommerpause.

Vor kurzem habe ich mich dann mit neuem Elan dran gemacht und den Vergasern nochmal neue Schwimmernadelventile spendiert, immer noch nix.
Tief durchgeatmet, und Plan B:
Zündreihenfolge kontrolliert, i.O.
Zündzeitpunkt kontrolliert, i.O.
Kompression gemessen (kalter Motor), 1: 5bar; 2: 7bar; 3:5bar … Sch***e
Aber ich dachte mir das der Motor damit zumindest noch anspringen mußte, also weiter…
Steuerzeiten kontrolliert, i.O.
Ventilspiel kontrolliert, i.O., auch wenn an der unteren Grenze
Neue Zündkerzen, immer noch kein Lebenszeichen.
Spannungsabfall von der Batterie zu den Zündspulen gemessen – 1 Volt Verlust, nur bei Kl. 15 an.
Direkte Stromversorgung gelegt, analog der Anleitung hier im Forum
Motor läuft !!!

Das war natürlich schon mal ein Erfolgserlebnis, also Motor warmlaufen lassen und dann Kompression geprüft bei warmen Motor – immer noch unterirdisch (6,8,6bar).
Also der besseren Hälfte gesagt das sie ohne mich Abendbrot essen kann, Bier auf und Zylinderkopf und Zylinderbank mit Kolben raus. Danach zeigt sich das anscheinend alle schon sehr verschlissen ist, aber zumindest waren keine mechanischen Defekte zu erkennen.

Aber was nun?
a.Das ganze Projekt aufgeben, alles in die Bucht und hoffen noch ein paar Euronen dafür zu kriegen
b.Komplettüberholung mit neuen Kolben, Ventilen, Kurbelwellenlagern etc., incl. vermessen aller Teile der Kraftübertragung und aller anderer relevanten Bauteile.
c.Schauen ob was mit gebrauchten Teilen geht.
Da a. nie eine Option für mich ist (s. Verweigerung der Medikamentenaufnahme am Anfang des Textes…) und b. den finanziellen Rahmen sprengt bin ich, oh Wunder, bei der Variante c.
Da ich die Primärkette noch nicht bis ans Gehäuse ziehen kann (aber es fehlt nicht mehr viel…), habe ich mich entschlossen die Gehäusehälften zusammen zu lassen.
Mittlerweile sind alle Teile des Zylinderkopfes vermessen, alle i.O., und die Ventile sind neu eingeschliffen.
Zur Zeit warte ich gerade auf die gebrauchte Zylinderbank mit Kolben und dann wollen wir mal hoffen das die so verbaut werden können.

Soweit erstmal, weiteres folgt bei Gelegenheit!
Grüße / Bob
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Re: Vom hunderstel in tausenstel

Beitragvon Klaus-Dieter » Mi 21. Dez 2016, 11:57

Hallo Bob,

tolle Geschichte! Es freut mich, daß Du nicht gleich aufgegeben hast. Über die Feiertage hast Du ja vielleicht Zeit, weiter zu schrauben. Du solltest Deine bessere Hälfte aber nicht öfter allein essen lassen, das erhöht die Akzeptanz ;)

Viel Erfolg bei der Wiederbelebung der XS wünscht
Klaus-Dieter
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Re: Vom hunderstel in tausenstel

Beitragvon XS-Bob » Mi 11. Jan 2017, 23:40

Hallöle Zusammen,

hier mal eine kurze Rückmeldung von meinem XS - Projekt.
Mit viel Glück (und schnellem Versand der TEile die ich hier bestellt habe - nochmal fettes "Danke" dafür) sind alle Teile vor Weihnachten angekommen.
So konnte ich die paar freie Tage nutzen und XS schrauben, ebennso hat es die gebrauchte Zylinderbank incl. Kolben den Weg rechtzeitig in meine Garage geschafft. Nachdem ich dann endlich nach ewigem saubermachen entfernen der alten Dichtreste den Motor mit dem dunkelsten Weiß der Welt lackiert habe, war ich eigentlich schonmal ganz zufrieden die Variante C gewählt zu haben.

http://www.fotos-hochladen.net/view/201612301913085pk28xeu9l.jpg

Nachdem die Voraussetzungen nun gegeben waren, wurde der Motor pünktlich zu Sylvester wieder zusammen gesteckt. Zumindest Block und Kopf, da ich 5 Stunden meine Garage geheizt habe um den Motor auf 20°C zu kriegen damit die drehmomente auch passen ... :roll:
Mittlerweille habe ich auch die Restarbeiten gemacht, incl. Steuerkette erneuern-
Erster Kompressionstest 12,12,12.5bar kalt - konnte ich nicht glauben ... also Vergaser und Schornstein ran, Benzinhahn auf und zack die Karre läuft! :D :D :D

Jetzt kann ich endlich da weitermachen wo ich letztes Jahr im März aufgehört habe --- Kleinkram machen und ab zum TÜV --- Hoffentlich :roll:

Soweit erstmal & Grüße / Bob
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Re: Vom hunderstel in tausenstel

Beitragvon Klaus-Dieter » Do 12. Jan 2017, 12:21

Gratuliere, solche Erfolge stacheln an :)

Gruß
Klaus-Dieter
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Re: Vom hunderstel in tausenstel

Beitragvon XS-Bob » Mo 24. Apr 2017, 13:29

Moin Zusammen,

mal wieder ein Update zum Stand der Dinge.

Leider war die Gute XS nach dem letzten Hoffnungsschimmer dann doch wieder unpässlich und wollte nicht mehr zuverlässig anspringen und wenn ja, war der Motorlauf - sagen wir es mal diplomatisch - Verbesserungswürdig... :?

Zusätzlich ging ein Benzinhahn nicht mehr zu, das lag aber daran das das Ding falsch zusammengebaut war, das Entlüftungsloch war verschlossen und so konnte sich die Membran nach Motor abstellen nicht mehr entlüften und der Beinhahn blieb offen.Muss man auch erst mal drauf kommen...
Daraufhin habe ich nochmal die Vergaser gereinigt, die Zündkabel getauscht und die Masseverbindung der CDI neu gelegt.
Das hat (bisher) Wirkung gezeigt und sie läuft.
Mittlerweile hat sie auch die TÜV Hürde gemeistert, ist Zugelassen und hat die ersten Ausfahrten überlebt. :D

So, nun kann weiter gebaut werden, als erstes steht mal ein Schuhwerkwechsel auf XJ900 Räder an - weil die soooo toll aussehen :shock: (eigentlich will ich nur schlauchlose Radialreifen fahren). ;)

Freudige Grüße / Bob
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