Suche 850er Motor im Topzustand

[stemel]

@ Bela,
ja, ich möchte garnicht unbedingt mehr Leistung. Ich möchte nur das mein Motor vernünftig läuft.
Weißt Du wieviel KM den Motor schon gelaufen hat?
Gruß, Stefan

[Klaus-Dieter]

Hallo Stefan,

die Ansaugstutzen der 64 PS-Version haben 1 mm mehr im Durchmesser als die der 74 PS-Version, Das Profil (der inneren Wülste) ist ebenfalls nicht identisch.

Hier gibt's eine Zeichnung im PDF-Format zum Runterladen

https://up.picr.de/40937679vc.pdf

Die Röhrchen für die Unterdruckschläuche sitzen bei der 64 PS-Version unmittelbar an den Gummistutzen und ziemlich genau rechtwinklig. Bei der 74 PS-Version sind sie etwa 10 mm vom Gummi weg Richtung Zylinderkopf und stehen schräg nach hinten.

Die Kompression ist mit 7 bar sicher nicht optimal, aber die wenigsten Prüfgeräte sind geeicht und beim Test können auch Fehler gemacht werden. Wenn die Werte alle etwa gleicht sind, würde ich das zunächst mal mit einem anderen Kompressionstester nachmessen (lassen, damit ein Fehler nicht unbedingt wiederholt wird).

Den 64 PS-Auspuff habe ich seinerzeit der Auspuffschmiede gebracht, damit die sich damit beschäftigen können. Aber die zwei Leutchen haben viel zu tun und auch noch andere Flausen im Kopf. Da stand zum Beispiel ein Sternmotor in der Werkstatt, draußen noch eine 2 CV-Ente, die sie gern auf E-Antrieb umbauen wollten...

Mit einem originalen 74 PS-Auspuff läuft die 64 PS-Maschine einwandfrei, meine jedenfalls.

Ob jemand die Nockenwellen getauscht hat oder andere Teile, dazu schaust Du mal hier

https://www.triples.de/download/technet/modellaenderungen78.pdf

oder

https://www.triples.de/download/technet/modellaenderungen79.pdf

oder Du nutzt die Suchfunktion.

Sehr zu empfehlen auch

https://www.triples.de/pages/technet.html unter "Eine kleine nützliche XS-Triple Typenkunde"

Gruß
Klaus- Dieter

[stemel]

Hallo Klaus-Dieter,
das mit den Ansaustutzen ist interessant. Warum jemand bei meinem Motorrad die von der 74 PS Version montiert hatte weiß ich nicht, aber jedenfalls ist mir beim Austausch nur der Längenunterschied aufgefallen. Alles andere passte für mein Empfinden genau so wie die originalen kürzeren.
Was die Kompression angeht ist es so das ich vor drei Jahren mit exakt dem selben Gerät und dem gleichen Verfahren 9,5 bar gemessen hatten. Das Gerät hatte ich von einem Freund geliehen und der meinte dass er das Gerät in der Zwischenzeit nicht benutzt hatte. Von daher muss man wohl leider tatsächlich von 1,5 bar Verlust nach nicht mal 5000 km ausgehen.
Wenn ich dazu komme werde ich mal die Vergaser ausbauen und reinigen, falls sie danach wieder sauber im Stand läuft mache ich erstmal garnichts, aber falls es damit nicht erledigt ist, dann bleibt mir wohl nur eine Revision des Motors.
Ich werde berichten sobald es was neues gibt.
Gruß, Stefan

[Klaus-Dieter]

Hallo Stefan,

von 9,5 zu 7 bei dem Kompressionstest sind aber schon heftig. Auch wenn damals das gleiche Instrument zum Test verwendet wurde, würde ich erstmal einen Versuch mit einem anderen machen. Der Motor soll warm sein, die Vergaser mindestens ganz offen, besser abgebaut. Ventilspiel eingestellt. Die Ventilsitze und Ventile sollen sauber sein, keine Ablagerungen an den Schäften, die verhindern, daß das Ventil ganz schließt.

Wie viele Kilometer sind denn wirklich zwischen den Messungen zurückgelegt worden? 2,5 bar würde ich mal mit mindestens 100000 km übersetzen und nicht mit 5000.... Und vielleicht sind die Kolbenringe verbacken... Ein Spritzer Diesel in jeden Zylinder könnte sie lösen. Und um die Kolben auszuschließen, wäre ein Spritzer Motoröl in jeden Zylinder hilfreich, der zunächst mal nach unten abdichten würde.

Gruß
Klaus-Dieter

[stemel]

Also in den drei Jahren zwischen den Messungen bin ich knapp 5000 km gefahren, was nicht viel ist. Aber das Motorrad wurde regelmäßig bewegt und immer nur mit bestem Sprit betankt. Vor 7000 km war der Motor auf um Kopf und Fußdichtung , Steuerkette und Ölabstreifringe an den Ventilen zu erneuern. Dabei wurden Ventile und Sitze gereinigt. Kolben mit Ringen und die Zylinder sahen gut aus und wurden so belassen.
Das mit dem Öl werde ich mal ausprobieren um zu sehen wo das Problem liegen könnte.
Viele Grüße,
Stefan

[stemel]

Hallo Klaus-Dieter,
gestern habe ich mal die Kompression mit warmem Motor gemessen und das Ergebnis war kaum anders als mit kaltem Motor.
Dann habe ich mal Öl in die Zylinder gefüllt und anschließend ca. 0,5 bar mehr Druck gemessen.
Was mir das jetzt sagen soll weiß ich allerdings noch nicht.
Anschließend habe ich mal die Vergaser ausgebaut um sie heute abend zu reinigen und dann zeitnah wieder einzubauen.
Wenn der Motor danach immer noch unterhalb von 2500rpm abstirbt, dann weiß ich auch nicht mehr weiter.
Gruß, Stefan

[sinabela]

Hast du es bei geöffnetem Drosselklappe gemessen? Anscheinend hast du mit den Leerlaufdüsen oder Vergaser Probleme. Der Düsenstock/Mischdüse hast seitliche Bohrungen sie müssen offen sein. Vielleicht hilft eine Ultraschall Reinigung.
Gruss Bela

[Klaus-Dieter]

Hi,

wenn der Druckunterschied nach dem Einfüllen des Öls so gering ist, dürften die Kolben und Kolbenringe nicht Ursache des geringen Kompressionsdrucks sein. Eine eventuelle Undichtheit wäre durch das Öl kurzfristig behoben.
Bela schreibt ganz richtig, daß die Drosselklappe ganz geöffnet sein muß. Ich hatte darauf auch schon hingewiesen, daß es ohne Vergaser besser ist. Auch der Ausbau der Schieber würde helfen, denn wenn die den Querschnitt nicht freigeben, bringt die Messerei niXS.
Die Nadeldüse muß beim Ultraschallbad unbedingt ausgebaut werden, denn dahinter sitzt gern allerhand Schmutz, der durch die winzigen seitlichen Bohrungen nicht rausgespült werden kann. Eine vorsichtige mechanische Reinigung vor dem Ultraschall ist durchaus angebracht.
Das Absterben kann durch die Zündverstellung hervorgerufen oder begünstigt werden, wenn sie Schwergang hat P.S. Du hast ja die Sachse-Zündung, da sollte die Fliehkraftverstellung ausgebaut sein

Gruß
Klaus-Dieter

[stemel]

Hallo,
ja, ich hatte natürlich die Drosselklappen vollkommen geöffnet bei der Messung, aber da ich ja jetzt die Vergaser zwecks Reinigung abgebaut habe, werde ich nachher noch mal ohne messen.
@ Klaus-Dieter: Was meinst Du denn genau mit "Nadeldüse"? Ich hätte jetzt gedacht die Hauptdüse weil da ja die Nadel drüber hängt, aber die hat ja keine seitlichen Bohrungen.
Bin gespannt welches Messergebnis heute ohne Vergaser raus kommt und werde berichten.
Gruß, Stefan

[Klaus-Dieter]

Hallo Stefan,

die Nadeldüse ist das Teil, in welches die Schiebernadel hineintaucht. Die Hauptdüse ist von unten da hinein geschraubt. Die Nadeldüse kann verschleißen und auch verschmutzen sowie Schmutzteilchen aus dem Benzin zwischen sich und dem Gehäuse sammeln.

Hast Du ein Werkstatthandbuch und wenn ja, weches? Dann könnte man das anhand der Positionsnummer in der Zeichnung erklären.

Gruß
Klaus-Dieter

P.S. Aus anderem Anlaß habe ich heute nach langer Zeit mal wieder einen Mikuni I-Vergaser auseinandergebaut und feststellen müssen, daß mein Erinnerungsvermögen auch auf diesem Gebiet allmählich ausfranst.

Beim Mikuni I ist die Hauptdüse von unten in das Schwimmerkammergehäuse geschraubt, darüber befindet sich ein "Kanal" bis zur Dichtfläche. Die Nadeldüse/das Mischrohr sitzt im Vergaseroberteil. Es hat an der Dichtfläche zur Schwimmerkammer einen Kragen, muß also nach unten herausgedrückt werden. Das geht (bei mir) ganz einfach mit einem Kunststoff- oder Holzstab, ich habe einen Filzstift genommen. Eingebaut wird es dann wieder von unten bis zum Anschlag. Es ist einfacher zu reinigen als das vom Mikuni II, dazu jetzt:

Beim Mikuni II ist das Mischrohr von oben in das Vergasergehäuse gesteckt, wird von unten durch die Hauptdüse und eine Messingscheibe gesichert. Nach Abbau von Schwimmerkammer und Schieberdeckel drehe ich anstelle der Hauptdüse eine M5-Schraube in das Mischrohr/Nadeldüse, stelle den Vergaser auf den Kopf und drücke die Düse Richtung Schieber raus, ggf. braucht es einen leichten Ditsch mit einem nicht zu harten Gegenstand. Da seitlich außen an der Nadeldüse eine Nut sitzt, in ihrem Sitz ein Pickelchen als Führung, kann man sie nicht drehen. In dem Gehäusekanal sitzt gern der versteckte Schmutz, der auch die feinen Bohrungen verstopft und nicht mittels Ultraschall hervorkommt. Beim Einbau der Düse benutze ich wieder eine 5 mm-Schraube, gern 8 bis 10 cm lang. Mitsamt der Düse führe ich die Schraube vorsichtig von der Schiberseite ins Gehäuse, so ist das nicht so fummelig. Darauf achten, daß die Nut der Düse mit dem Pickelchen unten fluchtet. Sollte die Düse nicht bis unten einzuschieben gehen (muß natürlich alles sauber sein), benutze ich eine Mutter und eine Scheibe auf der 5er Schraube und ziehe die Düse an. Das kann man auch mit der Hauptdüse machen, aber eigentlich ist sie dafür zu schade.

So, ich habe das mal geschrieben, bevor ich es wieder vergesse.