Wundermittel

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Beitragvon der jones » So 1. Nov 2009, 11:51

Moin zusammen,

Ich habe mal ne allgemeine Frage zu Dichtungsmitteln.
Im TV lief vor ein paar Tagen irgendeine "Pimp my Car" Serie, in der ein Auto komplett überholt wurde.
Auch der Motor. Aber anstatt der "normalen" Dichtungen haben die ein dickflüssiges Mittel verwendent, ausser Kartusche.
Sah aus wie Silikon in grün. Und das wars dann auch schon.
Kennt das vielleicht jemand oder hat Erfahrung mit ähnlichen Produkten.
Ich würde zb. gerne mein Zylinderkopfdeckel neu abdichten und nun sind die Dichtungen nun nicht grade billig und ich frage mich eben, ob
man sich damit auch behelfen könnte. Is eben sehr universell dann so ne Dose. Is natürlich aber auch wieder ne Preisfrage.

MfG der Hannes
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Re: Wundermittel

Beitragvon REINERV » So 1. Nov 2009, 15:15

... und das kommt Dich bei großen Dichtflächen auch nicht billiger, wenn Du "literweise" von dem teuren Dichtmittel draufhaust, um die Spalten zu füllen! Mal abgesehen davon, dass man rein kontruktionstechnisch nicht immer ganz ohne feste Dichtungen auskommt ...
Gängige Dichtmittel mit großem Spaltfüllvermögen sind die DIRKO-Dichtmassen und viele andere auf Silikonbasis (hatte ich hier schon von PETEC publiziert >>> http://www.triples.de/forum1/viewtopic.php?f=15&t=207#p1389 ) 8-)

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Re: Wundermittel

Beitragvon der jones » So 1. Nov 2009, 17:00

Moin Reiner,

erstmal danke für dein Antwort und den Link.
Also ich will natürlich nicht literweise von dem Zeug in ne Ritze drücken, die undicht ist damit es irgendwann dicht ist.
Es geht mehr darum, wenn man 2 Teile plan aufeinander plaziert, diese dann damit anzudichten. also keine dicken Schichten.
So müsste man zb. nicht jede Dichtung auf vorrat haben um eine zu wechseln.
Das Problem sehe ich eben nur in der Hitze, zb. beim Motor.

MfG der Hannes
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Re: Wundermittel

Beitragvon Martin aus Obb. » So 1. Nov 2009, 17:36

Hallo der jones
ich würde Dir abraten das "Wundermittel" zu verwenden weil erstens wenn Du die Teile zusammen schraubst die überschüssige Dichtmasse nicht nur nach außen,sondern auch nach innen in den Motor hinein gedrückt wird wo es dann die Ölkanäle verstopfen kann.Außerdem bröckelt die überschüssige Dichtmasse ab,landet dann in der Ölwanne und macht dort das Ölsieb zu was dann zum kurbelwellenschaden führt.Und zweitens weil dann die ganzen Abstände nicht mehr stimmen,die Verdichtung würde zwar höher werden,aber die Ventile könnten mit den Kolben in Berührung kommen.Die Nockenwellenkette könnte unter umständen auch früher fällig werden.Auch habe ich bedenken das du am Zylinderfuß und Zylinderkopf wo der Nockenwellenkettenschacht ist die sache Dicht kriegst weil da Gummidichtungen eingebaut sind die recht feste drücken.
Es grüßt Martin aus Obb.
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Re: Wundermittel

Beitragvon der jones » So 1. Nov 2009, 18:33

Moin Martin,

ich muss sagen, was du schreibst leuchtet mir irgendwie ein ^^
Gut, mit der Dosierung kann man bestimmt so hinbekommen, das nicht viel nahc innen in den Motor drückt beim zusammenbau, aber die Maße verändern sich natürlich ohne die Dichtungen, das leuchtet ein.
Vielen Dank für deinen Einwurf.
Im TV-Beitrag wurde es in einer professionelle Motorenwerkstatt verwendet. Vielleicht ist es für die Profies wegen der Erfahrung besser dieses Mittel zu verwenden. Zuman die auch viele alte Motoren restaurieren für die man keine "Originalen-Dichtungen" mehr bekommt.

MfG der Hannes
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Re: Wundermittel

Beitragvon REINERV » So 1. Nov 2009, 19:13

Die cleveren Schrauber machen auf eine neue Dichtung beidseitig eine dünne Schicht aus Silikondichtstoff und haben bei späterer Demontage eine wiederverwendbare Dichtung!
Ich mache das auch so und musste bisher noch keine neuen Dichtungen kaufen, weil ich die "alten" Dinger immer wieder heil rausbekommen hab ;)
Bei solchen Sachen wie Zylinderfuß und -kopf würde ich allerdings immer neue Dichtungen nehmen. Da macht die mehrfache Verwendung keinen Sinn, weil das Silikonzeugs temperaturtechnisch meist eh nicht durchhält 8-)
Für alle anderen Teile wie Ölwanne, Motorgehäusehälften, Motordeckel und Ventildeckel hat sich das allerdings schon bewährt!
Und wenn man sparsam aufträgt (ne dünne Schicht mit dem Finger), dann hat man auch keine "Brocken" in der Wanne oder im Ölkreislauf rumschwimmen! :mrgreen:

Just my 2¢!


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Re: Wundermittel

Beitragvon H_Wernersen » So 1. Nov 2009, 21:17

Hallo Hannes,
zum Thema "nicht gerade billige Dichtungen":
Wenn Du mit Zylinderkopfdeckeldichtung die Ventildeckeldichtung meinst, kann ich Dir z.B. empfehlen, sie aus einem entsprechend großen Bogen Dichtungsmaterial z.B. von Elring selbst zu schneiden: Du brauchst einen Ventildeckel als Schablone, ein scharfes Fussbodenmesser, ein Stahllineal und ein passendes Locheisen für die Schraubenlöcher.
Zylinderkopfdichtungen bekommst Du für die 750er bei der IG für 25,- €, für die 850er bei Uwe Friedrich in ähnlicher Preislage. Olwannendichtungen bekommst Du bei der IG für 5,- €. Das sind quasi Selbstkostenpreise. Ich hoffe, das hilft Dir ggf. weiter in Richtung kostengünstiger Ersatz.
Darüberhinaus sind Hylomar und Dirko bewährte dauerelastische Dichtmittel.
Viele Grüße
Harald
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Re: Wundermittel

Beitragvon lomax » Mo 2. Nov 2009, 10:33

Für den Ventildeckel (so versteh ich deine Frage) wäre Dichtmasse o.k., für den Zylinderkopf immer die richtge Dichtung nehmen !
Eine sehr gute aber auch teure Dichtmasse gibt es von Würth (rotes Zeugs - Name fällt mir gerade nicht ein).

Gruß

Jörg
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Re: Wundermittel

Beitragvon der jones » Mo 2. Nov 2009, 16:53

Moin zusammen,

also es ging in erster Linie zwar um die Ventildeckel, aber generell natürlich auch um Dichtungen allgemein.
Aber grade die Ventildeckel-Dichtung ist sehr groß, um sie aus nem Stück "Dichtpappe" rauszuschneiden.
Vielen Dank an alle die sich an meiner Aufklärung beteiligt haben.

MfG Hannes
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Re: Wundermittel

Beitragvon sinabela » Mo 2. Nov 2009, 17:58

Du must nicht schneiden. Lege das Papier auf den Deckel und mit einem kleinen Hammer klopfe vorsichtig entlang der Kante. Du wirst erstaunt sein wie schnell und genau deine Dichtung wird. Aber mit Gefühl!
Bela
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