Kontaktzündung einstellen

[lomax]

Hallo zusammen !

Habe gestern die Kontaktzündung an meiner XS 750 eingestellt (geblitzt).
Dazu habe ich die englische Anleitung verwendet, die aber in der Kopie nur sehr schlechte Bilder hat, auf denen man nicht viel erkennt.

Nun denn, jetzt habe ich einige Fragen:

die Kontaktabstände kann man noch relativ einfach einstellen (0,3 - 0,4 mm).....

mir fiel auf, daß die Zündungsgrundplatte sehr weit zu drehen ist (fast Anschlag), um "1F" richtig einzustellen. Ich bekam schon Zeifel, weil "1F" schon fast wie "2F" aussah,d.h., die 1 ähnelte eher einer 7 oder einer 2 (man sieht es nicht so deutlich untem Blitz.
Habe dann noch 2F und 3F eingestellt (vermeinntlich, denn die Zahlen sehr ich nicht so gut). Der Motor läuft gut. Trotzdem meine Frage, ob der Vorbesitzer (der intensiv an der Zündung rumgemurkst hat) eventuell die Platte mit den Markierungen verdreht hat - ist das möglich ?

Mir ist aufgefallen, daß an allen 3 Kontakten hin und wieder "Funken spritzen" - ist das normal ?

Dann verschieben sich die F-Markierungen relativ schnell, wenn die Drehzahl auch nur gering schwankt - wie soll die Einstelldrehzahl sein ? Die Spanne laut Werkstattbuch 1100- 1550 (?) brinkt schon Unterschiede.....also z.B. bei 1200 upm muß ich gringfügig anders einstellen, wie bei 1400 upm
Das darf doch eigentlich nicht sein !?

Wie auch immer - der Motor lief ganz gut, nachdem ich nur mit Multimeter die Zündzeitpunkte eingestellt hatte und läuft vom Gefühl her nun noch besser (weicher), nachdem ich mit der Blitzlampe eingestellt habe.

Bitte keine Ratschläge, auf kontaktlos umzubauen. Ich finde die Kontaktgeschichte interessant und spassig (noch).

Gruß

Jörg

PS: hier noch ein Link, vom Bauzustand meiner XS

http://www.youtube.com/watch?v=xYaMFv_kb4w

[Klaus-Dieter]

Hallo,

wenn du die F1-Marke so nicht einwandfrei identifizieren kannst während der Motor läuft, markiere sie doch farbig. Oder hast du niemanden mit einem geeigneten Nagellack? Den (Nagellack) kann man auch zum Schraubensichern nehmen Es geht aber auch mit jedem anderen Lack, er sollte nur hell bzw. auffällig auch unter dem Stroboskop sein. Ach ja, erst trocknen lassen.

Ist es schon bei der statischen Einstellung (also ohne daß der Motor läuft) nötig, die Grundplatte so weit zu verdrehen? Dann sitzt vielleicht der Verstellmechanismus fest und kommt nicht in Grundstellung. Nicht ganz unwichtig ist auch, daß der kleine Zeiger mit der OT-Markierung übereinstimmt, wenn auch der Kolben des ersten Zylinders auf OT steht. Der Zeiger könnte mal abgeschraubt und verdreht montiert worden sein. Die Platte mit den Markierungen ist gleichzeitig die Grundplatte des Verstellmechanismus. Wenn der Nocken darin um 180° verdreht auf die Fliehgewichte gesteckt wurde, wäre es vielleicht möglich, daß man die Kontaktplatte sehr weit drehen muß. Ich habe das aber noch nicht probiert, wie weit es überhaupt geht. Falsch zusammengebaut habe ich schon, aber dann läuft der Motor so gut wie nicht bis gar nicht und das knallt gar fürchterbar .

Wackelt oder wandert die Markierung trotz gleichmäßiger Drehzahl, mußt du die Rückholfedern der Verstellung prüfen, wahrscheinlich schlabbern die auf den Stiften. Vorsichtig nachbiegen hilft manchmal. Vielleicht sind die Federn auch schlapp, unsachgemäß gedehnt oder gebrochen, dann verstellt sich die Zündung bei zu niedriger Drehzahl. Grundsätzlich sollte alles leichtgängig aber weitgehend spielfrei sein.

Gelegentliche Funken sind noch nicht bedenklich, das sollte aber beobachtet werden. Normalerweise verhindern die Kondensatoren das Funken, aber die altern und verlieren Kapazität. Ggf. tauschen.

Ich habe übrigens auch noch eine Maschine mit Kontaktzündung, wahrscheinlich bleibt die auch drin, weil wo keine Elektronik ist, kann auch keine kaputt gehen. Erfordert aber etwas Service.

Gruß,

Klaus-Dieter

[lomax]

Hallo Klaus-Dieter,

vielen Dank für deine Ausführungen.

Die Fliehkraftverstellung habe ich geprüft - die sollte in Ordnung sein. Die Kondensatoren haben die laut Werkstattbuch angegebene Kapazität (gemessen). Ich habe jemanden der Nagellack verwendet - gute Idee.

Der Zeiger ist noch original mit hellbraunem Sicherungslack montiert - so sieht es jedenfalls aus. Wegen einer um 180° verdrehten Nocke muß ich mal schauen.
Aber wie gesagt - läuft eigentlich sehr gut, mechanisch leise und rund.

Mein Vorgänger hatte viel an der Zündungseinstellung rumgemurkst, weil er den Motor wohl nicht richtig zum Laufen kriegen konnte. Ich fand dann eine durch Sicherungslack blockierte Fliehkraftverstellung, die ich dann aber wieder gängig gemacht habe. Bei gleichmäßiger Drehzahl ist die Blitzmarkierung auch stabil, aber sie wandert eben schon bei geringer Drehzahlveränderung um 100 - 200 Upm - und das verwundert mich, da doch ein größerer Toleranzbereich für die Einstellung vorgegeben ist (1150 - 1600 Upm ?), bevor der Fliehkraftregler einschreitet. Oder hat dieser wohl doch einen Defekt oder hat der Vorgänger falsche Federn eingebaut ?

Gruß

Jörg

[putzer]

Hey Jörg,
wenn die Grundplatte am Anschlag der Verstellbarkeit ist und trotzdem F1 nicht erreicht wird, liegts entweder am Fliehkraftregler oder an einem nicht korrekt eingestellten Kontaktabstand oder defektem Kontakt. Beim Abstand bringen geringe Fehler schnell an die Grenzen der Langlöcher. Fehler hat man gern wenn der Kontakt z.B. beim einstellen eben doch nicht voll geöffnet ist oder so. Natürlich kann ein Kontakt auch mechanisch defekt sein und dann kannste einzustellen versuchen bis du schwarz wirst...

Wo wohnst du denn? Schick mal eine PN. Ich könnte dir zumindest einen sicher guten Kontaktzündungs-FKR und eine ebenso gute Zündungsplatte mit wenig gelaufenen Kontakten und Kondensatoren zum testen leihen, dann weist du obs daran liegt. (Ich habe gerade auf kontaktlos umgebaut und das Zeug noch hier liegen. Ja ich weiss, Frevel - aber herrlich unkompliziert. Obwohl ich mich zuletzt soweit in die Kontaktzündung gefuchst hatte, dass sie wirklich gut lief.)

Grüße
Oliver

[lomax]

Hallo Oliver !

Vielen Dank für das Angebot. Wohne in Limburg / Lahn.

Im Moment benötige ich aber keinerlei Hilfe, da die XS sehr gut anspringt und läuft. Die ganze Zündungseinstellmimik sieht nur schon etwas mitgenommen aus, da der Vorbesitzer sich so unprofessionell daran vergangen hat.
Falsch eingestellte Kontakte (Abstand) oder defekte Kontakte oder Kondensatoren kann ich eigentlich ausschließen und den Fliehkraftregler hatte ich ja auch erst geprüft und für gut befunden. Die Zylinder haben wohl aktuell alle ihren richtigen Zündzeitpunkt, auch wenn die Grundplatte schon relativ weit am Verstellende ist.
Vielleicht werde ich bei Gelegenheit mal ein kleines Video von der Kontaktzündung in Aktion drehen und einstellen, damit sich jeder ein Bild von der Sache machen kann. Aber wie gesagt, im Moment läuft die Fuhre prächtig !

Gruß

Jörg