Hilfe: Es ölt am Zylinderfuß... und das jetzt

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Beitragvon Coriolan » Sa 13. Apr 2013, 18:21

...da hab ich die Kiste gerade für die erste Ausfahrt morgen fit gemacht und nun nach wenigen Kilometern Testfahrt suppt es ordentlich - wenn die Maschine gut warm ist- unten am linken Zylinderfuß. Es ist, wie ich meine, keine undichte Fußdichtung, denn es läuft über der ersten Rippe ( langsam tröpfelnd wie bei einem undichten Wasserhahn) wohl? bei der langen Fußschraube/dem Stehbolzen heraus.
Es kann aber auch sein, dass ich mich irre und nur Öl `nachläuft`, dass sich während der Fahrt eben über der ersten Rippe gesammelt hat.
Aber ggf. kennt ja Einer von Euch das Problem.

Kann ich das auf die Schnelle irgendwie dicht bekommen oder muß jetzt wg. dieser kleinen Undichtigkeit der ganze Motor raus/zerlegt werden? Und das wo auch noch der Tüv ansteht/ ohne Garage.
So ein blöder, blöder Mist, manchmal würde ich am liebsten BMW...

herzlichen Dank & Gruß,Cori
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Re: Hilfe: Es ölt am Zylinderfuß... und das jetzt

Beitragvon Norbert » Sa 13. Apr 2013, 20:24

Hallo Coriolan,

das Öl kommt meistens aus der Abdichtung des Steuerkettenschachtes. Der entsprechende spezielle O-Ring (Vierkant mit runden Ecken) altert mit der Zeit und die Dichtfunktion läßt nach.

Das Öl wird wahrscheinlich durch den Fahrtwind über die Kühlrippe nach hinten gedrückt und es tröpfelt dann eben.

Nur wenn sich alle Schrauben gelöst haben sollten und auch die Fußdichtung nässt kann Nachziehen eventuell etwas bringen.

Aber wenn die Fußdichtung trocken ist würde man lediglich den Kopf beim Nachziehen schaden.

Zuschmieren mit Dichtmittel bringt eher nur zufällig Erfolg, weil man die Dichtflächen nicht sauber bekommt und das Dichtmittel wieder rausgedrückt wird.


Viel Erfolg
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Re: Hilfe: Es ölt am Zylinderfuß... und das jetzt

Beitragvon Coriolan » Sa 13. Apr 2013, 20:54

Norbert, danke!

Wenn ich dich recht verstehe - ich hab mir das auch schon im Manual angesehen und hatte die eckige Schachtdichtung in vagem Verdacht...- drückt es das Öl dann über die Fußdichtung; oder vielleicht doch über den Stehbolzen, oder ist das gar nicht möglich ?

Und: Als ich geschaut habe sah es so aus , als ob die Fußdichtung, nahe bei, an eine Stelle auf ca. 1cm etwas nach innen gerutscht wäre. Ggf. war ich auch selber schuld: kurz zuvor habe ich die Maschine an der Tanke mit dem Kärcher gereinigt...

Jetzt habe ich aber zumindest etwas Hoffnung -zumindest vorübergehend/und die stirbt zuletzt- die Sache so einigermaßen mit einem guten Dichtmittel in Griff zu bekommen.
Am Fuß ist es ja nicht so heiß und die eine Stelle ist sehr gut zu erreichen/ zu reinigen/etwas anzuschleifen.
Ein Tip für ein gutes bzw. das beste Mittelchen?

Ansonsten heißt das sonst: Motor raus mit allem drum& dran!?
Eigentlich Winterarbeit!

viele Grüße ,
Cori
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Re: Hilfe: Es ölt am Zylinderfuß... und das jetzt

Beitragvon Norbert » Sa 13. Apr 2013, 21:40

Hallo Coriolan,

Im Kettenschacht gibt es keinen Druck bis auf eventuellen Druck im Motor selber durch die Kolbenbewegungen und einer nicht funktionierende Motorentlüftung oder an den Kolbenringen vorbeiströmende Verbrennungsgase.

Es gibt noch einen Notreparaturversuch, aber der ist technischer Murks wegen einer zu erwartenden nässenden Fußdichtung (da keine Dichtreserve beim Nachziehen vorhanden ist und neu eingedichted werden muß) .

Den Steuerkettenspanner lösen und nach lösen Stehbolzenschrauben und anheben des kompletten Zylinders um ca. 1 bis 2 mm könnte man noch einen letzten Versuch mit Dichtmittel machen, bevor wirklich Alles auseinandergerupft wird und ein auch noch ein Dichsatz fällig ist.

Bei mir hat so geklappt, aber die Fußdichtung schwitzt halt minimal, denn ich wollte den Motor dafür nicht unbedingt öffnen.


Viel Erfolg
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Re: Hilfe: Es ölt am Zylinderfuß... und das jetzt

Beitragvon Coriolan » So 14. Apr 2013, 12:06

noch ne Idee; ich weiß nur nicht wie weit ich den Zylinder in eingebautem zustand anheben kann:
nach Abbau und Lösen von Nockenwelle und Steuerkette sollte man doch auch diese Rechteckdichtung nach unten durchfummeln können. Wenn denn der Zylinder sich `mehr`anheben lässt und ich keinen Denkfehler mache...

Danke für die Unterstützung!

Cori, der am ersten wirklich schönen Tag des Jahres nicht auf der Straße ist...
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Re: Hilfe: Es ölt am Zylinderfuß... und das jetzt

Beitragvon Oldman » So 14. Apr 2013, 12:33

Hallo,

dann must du auch die Steuerkette und die Spannschienen ausbauen.
Ich glaube das ist keine gute Idee.

Wenn du einen neuen Dichtsatz und ein neues Kettenschloss hast kannst du diese Arbeit an einem Tag erledigen.
Der Motor braucht nicht ausgebaut werden, Kopf und Zylinder lassen sich auch so ausbauen.


Gruß Oldman
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Re: Hilfe: Es ölt am Zylinderfuß... und das jetzt

Beitragvon Klaus-Dieter » So 14. Apr 2013, 12:38

Hallo,

ich gebe zu, ich habe auch schon mit Dichtmittel am Zylinder 'rumgepfuscht. Ich habe dafür graues Dirko genommen, hält schon seit Jahren. Vorher mit Bremsenreiniger abgesprüht und in Ruhe trocknen lassen, Dirko drauf und auch in Ruhe trocknen lassen. Sieht aber ein bißchen peinlich :oops: aus. Doch da steh' ich drüber :lol: Na ja, ich habe ein bißchen mattschwarzen Lack darübergesprüht, der aber nicht wirklich hält.

Wenn in 100000 km der Motor mal zerlegt werden muß, kommt auch eine neue Dichtung rein. Versprochen!

Gruß

Klaus-Dieter
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Re: Hilfe: Es ölt am Zylinderfuß... und das jetzt

Beitragvon onkelheri » So 14. Apr 2013, 13:47

Mahlzeit...

mal angenommen du hättest die Fußdichtung mit dem Kärcher zerstört, kommst du ohne Demontage nicht weiter.

Dem Motor kannst du NICHT SCHADEN wenn du die Schrauben NACHZIEHST UND DABEI DIE DREHMOMENTWERTE EINHÄLST !!!

Solltest du dich für die "Dichtmittelmethode" entscheiden, schließe ich mich den Worten von Klaus Dieter an, empfehle aber nach der gründlichen Reinigung ( Bürsten und loser Lack) und Trocknung ( bei ideal noch "handwarmem" Motor) schwarzes "echtes" Silikon ( - kein Acryl! ) und darüber legst du ein Alublechstreifen ~1mm dick und ~5mm breit und solang das du in etwa 2cm vorne und hinten um den Zylinderfuß (U-Förmig) noch umlegen kannst. Dann ordenlich ablüften lassen - wie K-D. Das gibt eine große Anlagefläche und ist recht stabil ...

Viel Erfolg

Heri
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Re: Hilfe: Es ölt am Zylinderfuß... und das jetzt

Beitragvon tronkator » So 14. Apr 2013, 19:32

hi, wenn du ne garage zum rumbasteln brauchst, meld dich. 5km nach pankow musste denn aber noch fahrn, dafür kann der bock da übernachten, auch länger. motorsilikon etc. hab ich auch noch über und wie de mich erreichst weißte ja.
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Re: Hilfe: Es ölt am Zylinderfuß... und das jetzt

Beitragvon Coriolan » So 14. Apr 2013, 20:21

Jungs,
danke SEHR für Eure `Anteilnahme`. Das war heut` schon hart; so wehmütig zuschauen zu müssen, wie die ganzen Mopeds Richtung Stadtgrenze davonflitzen.
Dafür bin ich nach dem ersten Schreck deutlich optimistischer: und geht nicht, gibts nicht! Nur, dass ich die Dichtung einfach so ( nach Abnahme von Steuerkette/Nockenwelle) in den Schacht gefädelt bekomme, hab ich mir eben bei einem Blick ins Manual auch abgeschminkt.

Ich werde also erst einmal die Dirko/Silikonmethode verwenden. An einer XT500 ( ya, Yamaha) habe ich ( und ich weiß: andere auch) ein größeres Loch im Motor mit Zweikomponenten-Kaltmetall erfolgreich dauerhaft dichtbekommen.
Wie sind Eure Meinungen hierzu?

Was mich noch unbedingt interessieren würde; es ist also eher wirklich unwahrscheinlich, dass das Öl (in solchen Mengen) über die Stehbolzenwandung nach außen gedrückt wird? Denn diese Stelle abdichten zu wollen...
An der vermuteten Stelle bei der Fußdichtung hingegen ist prima heranzukommen- da sehe ich gute Chancen. Zumindest bis zum nächsten Winter!

Der Motor braucht nicht ausgebaut werden, Kopf und Zylinder lassen sich auch so ausbauen.

Das hab ich noch gar nicht gewußt (weil noch nie bei der XS machen müssen). Fein!


Herzlichen Gruß, Cori
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