XS 750 Primärkette

[Tom]

Hallo zusammen,
ich habe eine XS 750 der ersten Baureihe (1977) bei der die Primärkette sehr gelängt ist obwohl das Motorrad keine 7000 km auf der Uhr hat.
Der Erstbesitzer von dem ich das Mopped habe schwor mir das er die Rückrufe hat machen lassen, was ich tatsächlich in alten Belegen teilweise nachlesen konnte.
Jedoch habe ich nix zur Primärkette gelesen. Jetzt meine Frage: wie handhabt ihr das Problem??
gruß aus der Eifel,
Tom

[holsteiner]

Moin Tom und willkommen im Forum.
Ist die Primärkette nach der kurzen Laufzeit tatsächlich so extrem gelängt?
Oder hört sich das im Leerlauf nur so an (heftiges Schlagen)?
Ich hatte bei meiner 78er mit knapp 90.000km (erste Kette) auch über einen Tausch der Kette nachgedacht, bis ich die Zündung (Ignitech) gewechselt habe.
Seitdem kann ich den Motor theoretisch mit 600/min laufen lassen ohne dass da was schlägt.
Bei der Serienzündung brauchte es immerhin 1100-1200/min damit Ruhe war.

[Tom]

Ich kann die Kette bei stehendem Motor durch die Öleinfüllöffnung fast bis ans Gehäuse ziehen!!! Das ist zu viel denke ich.

[Klaus-Dieter]

Gut, daß Du das bei stehendem Motor machst

Wenn sich die Kette so weit ziehen läßt, würde ich über eine neue nachdenken. Besser ist das. Allerdings zweifle ich an den 7000 km, ich habe noch nie gehört, daß die Ketten so schnell verschleißen. Irgendwas stimmt da nicht, ich würde auch mal die Kupplungseinheit auf Verschleiß prüfen (Ruckdämpfer, Nieten usw.)

Gruß
Klaus-Dieter

[onkelheri]

Prüf mal die Anlasserkohlen Tom,

diese müßten dann ja gerade mal immernoch gute 12mm lang sein...

Primärketten gibts in der Bucht 60 - 250 € ... der Wechsel ist genauso simpel wie der Kupplungswechsel ... also darüber direkt mitnachdenken, und wenn die Seite mal offen ist: "2.gang Schraube" der Schaltwelle checken ...

Viel Erfolg

Heri

[Wernersen]

Hallo zusammen,

ein Teil der Umrüstmaßnahmen war: "beim Öleinfülldeckel innen am Gehäuse etwas Material abzutragen", damit die gelängte Kette später anschlägt.
Ein Austausch war nicht vorgesehen und in späteren Modellen (vielleicht erst bei der 850er) gab es eine breitere Kette.
Es war auch schonmal die Rede von spätere sind "anders gehärtet", aber wenn ich mich recht erinnere habe ich zumindest bei den 750ern bei einem früheren Vergleich keine Unterschiede im ET-Katalog gefunden.

Was die Laufleistung angeht, kann ich mir Verschleiß bis fast zur oberen Gehäusehälfte vielleicht bei 70.000km oder bei "Gib-immer-alles-Fahrern" schon bei der Hälfte vorstellen aber nicht bei 7.000.
Oder sind es vielleicht 107.000? - Der Tacho verrät's ja nicht...

[holsteiner]

Wie weit lässt sich den (zum vergleichen) eine neue Kette hoch ziehen?

[Norbert]

Hallo,

da ja die oberen Motorgehäusehälften der verschiedenen Baureihen (77er zu 79er)
innen nicht gleich sind (Anguß für Öleinfüllstopfen) sollte man es vielleicht direkt
von der Öleinfüllöffnung mit dem Winkeltrieb-Getriebeölmeßstab von der HyVo zur
Dichtfläche messen.
(der Seitendeckel ist wohl eher nicht das Problem, sondern der Gewindezapfen)

Hier ein Vergleichswert der 79er:
Mit 4500 KM alten Komponenten (HyVo, Ruckdämpfer und Kupplungskorb) beträgt
das Maß von der runtergedrückten HyVo 40 mm zur Mitte der Dichtfläche der Öl-
einfüllöffnung.

Vielleicht hilft es ja ohne große Demontage und abfräsen des Gewindezapfens des
Öleinfüllstopfens der oberen Motorgehaüsehälfte ein Vergleichmaß zu finden.

Gruß Norbert

[Tom]

Viele gute Anregungen,ich werde das bei Gelegenheit checken. Aber die Laufleistung stimmt,das kann ich ganz sicher sagen.
Da sind die ersten Reifen drauf und das Ding ist wie neu!!!
Und der Erstbesitzer hat über 70 Jahre aufm Buckel,war früher beruflich nur unterwegs,.....das passt alles zusammen!
gruß Tom

[Klaus-Dieter]

Hi,

die Ketten haben sich schon verändert, '77 mit der Endnummer -00, ab '78 mit -03. Die Kontur des Ruckdämpfers hat sich insoweit verändert, als am äußeren Rand anstelle des Sprengrings eine Stufe (der 'größere Durchmesser') ist, die Kettenräder passen vom Durchmesser auf die alten und die neuen Ruckdämpfer.

Auch ich empfehle, die Handbücher und Kataloge zu studieren und vor allem, beim Zerlegen genau aufzupassen, was woher und wohin kommt. Das ist natürlich ein Problem bei so alten Motoren, die möglicherweise (oder sicher) schon mal mit mehr oder weniger Sachverstand repariert worden sind, denn kaum einer von uns war auch der Erstbesitzer.

Gruß
Klaus-Dieter

Ich habe diesen Beitrag mal vom 'Getriebe' 'rübergeholt, der war da falsch angekommen.

Übrigens: Der Tipp von Norbert mit der Messung von oben erscheint mir durchaus sinnvoller als das Hochziehen mit dem Finger, weil mit dem Finger kann man ja nicht wirtklich messen. Vielleicht sollte man einen Meßstab entwickeln