von Triwinger » So 23. Okt 2022, 09:58
Hallo zusammen,
die Fotos vom damaligen XS-Bergrenner-Umbau habe ich mit Interesse gesehen. Sehr schön gemacht, finde ich - aber auch viel Aufwand. (Motto: "Warum wir das machen? Weil wir es KÖNNEN!")
Vor einer Weile fand ich bei Youtube den Kanal von Michael Waller. Das ist ein Schrauber mit britischen Wurzeln (stilgerecht mit Tweedkappe). Der hatte sich vorgenommen, den Triple-Motor einer XS 750 in das Fahrwerk einer Norton Commando zu verpflanzen (Projektname "Yamaha Commando Special"). Das Projekt ist insgesamt 41 Filmabschnitte gegliedert. Innerhalb des Projekts hat Michael auch einen Motor-Umbau auf Kettentrieb umgesetzt. Die Arbeitsschritte hat er sehr schön in seinen Videos veranschaulicht. (Kettenlinie finden, Winkeltrieb-Gehäuse modifizieren, rund um das Kettenritzel aussteifen usw.). Nachfolgend mal ein Link dazu. (Schritt 10: Winkeltrieb-Umbau auf Kettentrieb.) https://www.youtube.com/watch?v=jkM-y8lechM
Ich selber habe zwar keinen solchen Umbau vor. Aber ich bin gern behilflich, wenn jemand aus Eurem Kreise ein solches Projekt umsetzen möchte. Ich bin von Beruf Konstrukteur für Fahrzeugkomponenten. Anhand meiner Erfahrungen in der Prototypenentwicklung könnte ich mir vorstellen, daß man eine Gießerei finden kann, die passende Teile in Klein(st)serie herstellen kann. 3D-Daten und Zeichnungen dafür sollte ich hinbekommen. Und ein paar Motorengehäuse und Zwischengetriebe zum Aufmaß nehmen befinden sich auch in meinem Fundus.
Im Übrigen: Zur Gestaltung des Ritzel-Einfassungs-Gehäuses mag ein Gußteil sicherlich das formschönste sein. Und man könnte es auch sehr schön beanspruchungsgerecht versteifen (mit Rippen usw.) Aber es könnte sein, daß es als Prototyp im Sandgußverfahren zu schwächenbehaftet gerät (Lunker und Poren -> nicht öldicht und rißgeneigt). Wenn einem dadurch bei viel Schwung die Kette "platzt", dann ist das Malheur umso größer. Deshalb könnte ich mir auch eine Fräs- und Schweißkonstruktion vorstellen. (So, wie Michael Waller es umgesetzt hat. Denn das ist pragmatisch, also "schnell und einfach".) Und dann gefft dat ja noch düssen nümodschen Krom: Die additive Fertigung ("3D-Druck von Metall"). Solche Verfahren bieten die freiesten Formgebungsmöglichkeiten und auch eine gute "Werkstoff-Sicherheit" im Inneren des Materials. Deswegen werden solche Verfahren ja gern auch im Flugzeugbau eingesetzt. Geldbörsentechnisch ist das dann zwar eher aus dem oberen Bord. Aber wir verfahren ja wie gesagt nach dem Motto: "...weil wir es KÖNNEN!"
Zum weiteren Beschnacken könnt ihr mich gern anmorsen via PN. Und real bin ich meist unterwegs im norddeutschen Raum (Dreieck Hamburg/Hannover/Braunschweig). Ich überquere aber auch gern mal den Weißwurstäquator Richtung Süden (so weit, wie mich der Drilling trägt...).
Triwinger