750er Antriebsstrang in 850er Schwinge

750er Antriebsstrang in 850er Schwinge

Beitragvon Dolly » Mo 13. Mär 2023, 13:35

Hallo zusammen,

ich hab ein Weilchen gesucht, aber hier nichts zu dem Thema gefunden.
Hat von euch schon jemand einen 750er Antriebsstrang in einen 850er Schwinge eingebaut, also das Kardangelenk der XS 850 durch das Homokinetische Gelenk einer XS 750 (SE) ersetzt?
Ist das 1:1 möglich und warum wurde das eigentlich geändert?

Liebe Grüße
Dolly
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Re: 750er Antriebsstrang in 850er Schwinge

Beitragvon Pedi » Mo 13. Mär 2023, 19:30

Bild

Hallo Dolly,

nach meiner Meinung stellt die "alte" Kardanlösung mit
dem "Gleichlaufgelenk" der XS750er die technisch bessere Lösung dar.

Daher empfehle ich einen Mix der Teile.

Versuch macht kluch!
Mein ZOIXX

"Alle sagten: Das geht nicht!
Dann kam einer, der wusste das nicht und hat´s gemacht. ;)
"

und:

"Umbauten macht man mit Herz und Hand und nicht mit der EC-Karte"
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Re: 750er Antriebsstrang in 850er Schwinge

Beitragvon Triwinger » Mi 15. Mär 2023, 15:11

Hallo zusammen,

leider kann auch ich nicht berichten, ob ein Tausch funktioniert, weil ich's noch nicht probiert habe. Aber ich würde es gut finden, wenn's ginge. Denn auch ich finde die "technisch elegante" Lösung mit dem Gleichlaufgelenk besser.

Immerhin möchte ich aber eine Idee beisteuern, warum Yamaha das wohl gemacht hat. Ich las mal, das sei schlicht günstiger. Und solange die Kunden es dennoch "hinreichend fahrbar" finden, hat Yamaha eben diesen Weg zur Produktkostenoptimierung gewählt. Das machen ja alle Fahrzeughersteller so. Yamaha hatte z. B. bei den XT 600-Modellen zunächst Schwingen und Speichenfelgen aus Aluminium gewählt, aber später ein "Downgrade" auf Stahlteile vorgenommen. Und ebenso waren die Auspuffanlagen der 250/350 LC-Modelle nur noch schwarz lackiert (im "Sport-Look") statt verchromt wie zuvor bei den luftgekühlten RD-Modellen.

In der Motorraddivision von Yamaha stehen ja die drei Stimmgabeln für die Harmonie zwischen Technologie (-> Leistung, Performance), Marketing (-> Kundenorientierung) und Fertigung (-> wirtschaftliche Produktion). Und die Fertigungs-Stimmgabel bringt offenbar solche "kreativen Spar-Ideen" hervor...

Triwinger
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Re: 750er Antriebsstrang in 850er Schwinge

Beitragvon Klaus-Dieter » Mi 15. Mär 2023, 21:29

Hallo,

Radio Eriwan sagt: es kommt drauf an. Die Kardanwellen der Modelle mit Gleichlaufgelenk sind NICHT kompatibel mit denen mit Kreuzgelenk (Länge und Durchmesser der Verzahnungen). Ich habe noch nicht probiert, ob man das dennoch kreuzen kann, weil ich den Bedarf nicht hatte und mir das unnötig viel Arbeit wäre. Auch die Innereien im hinteren Umlenkgetriebe sind verschieden.
Also im Zweifel die komplette Schwinge wechseln. Darum "kommt drauf an", nämlich wieviel Arbeit man sich machen will.

Gruß
Klaus-Dieter
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Re: 750er Antriebsstrang in 850er Schwinge

Beitragvon Dolly » Fr 17. Mär 2023, 08:46

Klaus-Dieter hat geschrieben:Hallo,

Radio Eriwan sagt: es kommt drauf an. Die Kardanwellen der Modelle mit Gleichlaufgelenk sind NICHT kompatibel mit denen mit Kreuzgelenk (Länge und Durchmesser der Verzahnungen). Ich habe noch nicht probiert, ob man das dennoch kreuzen kann, weil ich den Bedarf nicht hatte und mir das unnötig viel Arbeit wäre. Auch die Innereien im hinteren Umlenkgetriebe sind verschieden.
Also im Zweifel die komplette Schwinge wechseln. Darum "kommt drauf an", nämlich wieviel Arbeit man sich machen will.

Gruß
Klaus-Dieter


Hallo Klaus-Dieter,

danke für deine Antwort.
Hast du die unterschiedlichen Komponenten, z.B. Kardanwelle und Endantrieb von XS 750 und XS 850 schon nebeneinander liegen gehabt und vermessen oder schließt du aus den abweichenden Teilenummern, dass die Teile NICHT kompatibel sind?
Mir würden solche Erfahrungen sehr viel helfen, weil ich dann nicht selbst die Schwingen zerlegen müsste.
Der einfache Wechsel der kompletten Schwinge klingt auf den ersten Blick plausibel. Es gibt aber auch bei der Schwinge selber modellbedingte Unterschiede, die man z.B. hinsichtlich Rad- und Reifengröße und Aufnahme der Drehmomentstütze beachten muss.
Mein Ziel ist es, aus o.g. Gründen das Gleichlaufgelenk in eine 850er einzubauen. Mich interessiert auch, ob das vom Gesichtspunkt der wirkenden Kräfte her möglich oder wegen der „schieren“ Mehrleistung der 850er bedenklich ist?
War das der Grund für den Tausch oder wirklich der nur Kostenaspekt, wie Triwinger auch vermutet?
Danke schon mal.

Liebe Grüße
Dolly
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Re: 750er Antriebsstrang in 850er Schwinge

Beitragvon Klaus-Dieter » Fr 17. Mär 2023, 17:39

Hi,

ich habe zwar keinen aktuell zerlegten 750er Kardan, um die Welle zu fotografieren, aber ich denke, so geht es auch. Ich habe auch kein Fotostudio mit optimaler Beleuchtung, vielleicht baue ich mir mal eins.

Das erste Bild ist in den Wellenausgang fotografiert, schon hier sieht man die wesentlich unterschiedlichen Durchmesser
Bild

Das zweite Bild macht den Längenunterschied der Gelenke klar, daraus resultieren auch die unterschiedlichen Längen der Wellen
Bild

Bei dem dritten Bild habe ich eine 850er Welle lose in das Kreuzgelenk gesteckt
Bild

Das vierte Bild zeigt die nur aufgelegte 850er Welle auf dem Gleichlaufgelenk, einstecken geht nicht
Bild

Über die Gründe kann ich nur spekulieren, ich denke mal, daß Yamaha sparen wollte. Ob das Gleichlaufgelenk mit den paar PS fertig wird oder nicht, könnte vielleicht ein Ingenieur berechnen oder jemand im Versuch ausprobieren. Ich bin kein Ingenieur und probieren und Schrott machen möchte ich auch nicht, obwohl ich gefühlsmäßig erwarte, daß nichts kaputt gehen würde.

Gruß
Klaus-Dieter
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Re: 750er Antriebsstrang in 850er Schwinge

Beitragvon Gerhard Höss » Mo 20. Mär 2023, 00:31

... Schwingen sind identisch .
Gleichlaufgelenk von der 750er passt . Fahr ich seit anno Tobak so .
Wurde aus Kostengründen von Yamaha in die 850er gebaut .
Gruss Gerhard

PS . Die Baureihe wurde ja im Lauf der Zeit immer günstiger in der Produktion für Yamaha .
So flog der 2. Ruckdämpfer raus. Eigentlich eine Verbessserung , weil das Lastwechselspiel weniger wurde . Der Kicker wurde auch gespart , ein Starthilfekabel ist ja billiger . Und eben das Gleichlaufgelenk wurde duch ein billigers Kreuzgelenk ersetzt . Das tuts genau so weil man den Kardanfehler beim Fahren nicht bemerkt . Das Einzige was später zusätzlich kam , war der Ölkühler . War wohl notwendig um bei Heizern die Motortemperatur im Rahmen zu halten
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