Motor dreht hoch, Sicherung fliegt

Motor dreht hoch, Sicherung fliegt

Beitragvon Cherek » Mo 27. Apr 2015, 07:46

Hallo,
hatte gestern ein unschönes Erlebnis. Die Maschine drehte in der Kurve plötzlich auf 2000 Umdrehungen hoch und ging dann schlagartig aus. Deckel hoch , Sicherung 20 A durch. Hmm dachte könnte irgendwas auf Masse durchgescheuert sein. Hatte sowas mal mit dem Tank und der Zündspule. Also Tank ab, neue Sicherung rein. Gestartet, lief kurz normal und drehte dann wieder hoch um die Sicherung erneut zu schmeißen. Hab sie mit viel fluchen nach hause geschoben ...

Ich würde jetzt anfangen alles zu markieren, was an der 20 A Sicherung hängt und diese Kabel dann auf Masseschluss zu prüfen.
Aber dass der Motor hochdreht finde ich merkwürdig. Jemand Anregungen dazu ?
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Re: Motor dreht hoch, Sicherung fliegt

Beitragvon Klaus-Dieter » Mo 27. Apr 2015, 12:14

Hallo,

bei unseren eher 'unelektronischen' Motorrädern kommt mir das auch merkwürdig vor. Ein Masseschluß sollte den Zündfunken eher unterbrechen, also den Motor abwürgen. Falls es Dir gelingt, miß doch mal die Betriebsspannung, wenn der Motor gerade hochdreht. Es gibt ja auch die Möglichkeit, daß ein Kabel einen Schluß gegen ein anderes spannungsführendes Kabel hat. Trotzdem eher merkwürdig.
Grundsätzlich verdächtig sind auch die Sicherungshalter, an denen es zu Funken kommen kann, wenn sie die Sicherung nicht zuverlässig halten. Dennoch alles schwer mit dem selbständigen Hochdrehen zu verbinden, schließlich haben wir kein 'drive-by-wire' oder so.
Du schreibst aber auch, 'in der Kurve' dreht der Motor hoch: Gaszug falsch verlegt und damit etwas kurz? Dann wäre das Hochdrehen eine Sache und das Durchbrennen der Sicherung könnte tatsächlich von einem durchgescheuerten Kabel z. B. im Bereich Lenkkopf oder Lampe kommen.

Gruß
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Re: Motor dreht hoch, Sicherung fliegt

Beitragvon Cherek » Mo 27. Apr 2015, 14:16

Hi,
ist definitiv kein mechanisches Problem. Sie macht das jetzt auch im Stand. Also Motor an, kurz warten, dreht hoch und Sicherung ist draußen. Lichtmaschine, Laderegler ? Ich klemm die mal ab und schau nochmal.
Achja der Kabelbaum ist neu, inklusive eines anderen Sicherungshalters ,also Stecksicherungen. Ich möchte aber nicht ausschließen,dass ich etwas falsch angeschlossen habe. Vielleicht ist das noch eine Idee ? Der Thread wo der laderegler falsch angeschlossen war kommt mir da in den Sinn...
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Re: Motor dreht hoch, Sicherung fliegt

Beitragvon Klaus-Dieter » Mo 27. Apr 2015, 18:56

OK, ich bin gespannt, was das sein soll ...

Gruß
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Re: Motor dreht hoch, Sicherung fliegt

Beitragvon Cherek » Di 28. Apr 2015, 14:59

Hi,
ich editier das Posting heute abend, wenn ich was gemessen hab. Aber allgemein : Kann der Laderegler wenn defekt die 20 A Sicherung auslösen ? Für mich machen nur die Lichtmaschine und dieses Teil irgendeinen Sinn. Wenn der Motor aus ist bleiben alle Sicherungen drin, auch bei Einschalten der Zündung und Leerdrehen mit dem Anlasser passiert nichts. Erst ab ca.2000 Umdrehungen fliegt die Sicherung und das müsste wenn mich nicht alles täuscht der Moment sein wo der Laderegler 14.4 V erreicht hat. Warum die Kiste hochdreht erklärt das zwar nicht, aber das sei erst einmal dahingestellt. Ist auch so ziemlich das letzte Teil mit der Lima, was im Kabelbaum noch alt ist ...
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Re: Motor dreht hoch, Sicherung fliegt

Beitragvon Klaus-Dieter » Di 28. Apr 2015, 21:22

So, wieder da von der Arbeit.

Ich kann nur vermuten, daß die Spannung ab der Drehzahl zu hoch geht und damit auch der Strom die 20 A übersteigt.
Das erklärt aber nicht wirklich das Hochdrehen, denn selbst wenn sich die TCI zu höherer Zündspannung durchringen sollte, heißt das ja nicht mehr Zündfunken als die Pickups ansteuern. Bin gespannt ...

Gruß
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Re: Motor dreht hoch, Sicherung fliegt

Beitragvon Cherek » Mi 29. Apr 2015, 05:41

Hm so langsam bin ich es leid. Diese Kiste lief noch nie so richtig gut -.-

Also: gestern in der Werkstatt.
Messgerät angemacht und erstmal die neue Batterie vermessen, 0,6 V. Wie bitte ?! schon wieder tot ? nein eher nicht, die Maschine springt super beschissen an, aber sie springt nach ewigem Geröter an. Also 0,6V sind eher unwahrscheinlich. Messgerät hin. Maschine läuft also und alle Sicherungen halten. Richtig schön ... schlechter Kaltstart, super warmstart. Kann nichts messen. Also Vermutungen angestellt. Wenn die Batterie nicht ganz voll ist, kann sie geladen werden auch wenn der Regler nicht regelt. Argh , nicht dass die Batterie gekocht wird. Also Regler und Lima ab, dabei die Verdrahtung gecheckt. Alles nach Handbuch , wie es sein soll. Gut. Was macht der verfuchte Motor ? Hochdrehen, ganz langsam. Ich dachte ich spinn. In kleinen Schritten erhöht sich die Drehzahl, bis etwa 3000 und dann dreht sie ganz hoch. Um nicht alle Nachbarn zu wecken also die Kiste ausgemacht. Seilzug überprüft. Alles in Ordnung. Luftfilter raus, um die Schieber zu beobachten. Alles in Ordnung.

So ich bin nicht ratlos, aber aber bald lustlos.
Ich werde jetzt zum etwa 10ten mal dieses Jahr den Vergaser zerlegen und alles neu einstellen. Also Schwimmerstand, Leerlauf und Synchronisierung. Ich weiß nicht mehr was am Vergaser noch schief sein sollte. Dass sie so dermaßen schlecht anspringt schiebe ich aber ihm zu. Nebenluft ist fast auszuschließen. Die Dichtungen am Vergaser sind alle neu, auch Choke- und Drosselklappendichtung. Auch die Ansaugstutzen. Wenn der überlauft, dreht die Maschine dann nicht auch hoch ? Habe keine Unterdruckhähne deshalb die Vermutung.
Desweiteren wird der Drehzahlregler noch einmal überprüft. Gibt es dafür eigentlich so etwas wie eine Lehre ? Ich meine ich kann ja munter die Federn verbiegen. Aber welche Spannung müssen die bei welcher Länge erreichen ? Und gibt es dafür richtigen Ersatz ? Ich weiß, dass ein xs650 Shop Federn vertreibt. Aber passen die ?

Den Regler werden ich durchmessen, wenn ich wieder ein Messgerät hab. Ich bin für jede Anregung dankbar. Wieso die Sicherungen geflogen sind weiß ich immer noch nicht.Aber dass sie hochdreht scheint damit nichts zu tun zu haben. Hätte mich auch gewundert ...
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Re: Motor dreht hoch, Sicherung fliegt

Beitragvon Klaus-Dieter » Mi 29. Apr 2015, 09:32

Hallo,

im vorigen Beitrag fragte Bernie nach Federn, dazu steht da was. Gibt's in 'unserem' IG-Shop. Im Moment weiß ich die Federkraft nicht, bin auch nicht sicher, ob das irgendwo steht. Grundsätzlich würde Abblitzen bei verschiedenen Drehzahlen und Beobachten der Verstellung ausreichen.

Meßgerät kaputt? Schon mal andere Meßstrippen probiert? Bei mir halten die lange, aber nicht unbedingt ewig. Vielleicht liegt es daran. Oder an der Meßgerätebatterie. Früher waren die vor allem für den Widerstandsmeßbereich, heute mit mehr Elektronik im Meßgerät geht ohne sie fast nichts mehr.

Wenn die Batterie kocht, hörst Du es brodeln. Nicht gerade während der Fahrt aber wenn Du daneben stehst. Säurestand prüfen. Ständig installiertes Voltmeter war schon mal mein Traum, hatte ich aber zuletzt bei meiner SR Anfang der 80er. Wäre aber nicht schlecht, kommt auf die To-do-Liste ;)

Das Hochdrehen wird wohl eher im Vergaserbereich liegen, die Federn des Fliehkraftreglers sind nicht unwichtig, aber nach dem, was ich schon gesehen habe (und gemacht habe - duck und wech ..) nicht sooooo kritisch. Ich habe schon winzige Röllchen aus Seidenisolierschlauch geschnitten und auf die Stifte gesetzt, dann die Federaugen drauf (gerade so leichtgängig) und funktioniert, nur mal so als Beispiel. Ich vermute immer noch Nebenluft. Wenn keine Unterdruckschläuche mehr da sind, fallen die schon mal raus, Stutzen am Zylinderkopf zuverlässig dicht gemacht? Schwimmerstand wirklich richtig? Und hält auch das Niveau? Es gibt im XS400-Forum eine Anleitung, wie man das mit Schläuchen unten an den Ablaßschrauben testen kann.

So, muß zur Arbeit. Wenn ich noch Urlaub hätte, würde ich sagen, ich komm' mal eben nach Seelze ;)

Gruß und viel Erfolg
Klaus-Dieter
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Re: Motor dreht hoch, Sicherung fliegt

Beitragvon Cherek » Mi 29. Apr 2015, 10:43

Das Messgerät misst wohl noch Durchgang und Widerstände, aber bei Spannung hat es keine Lust mehr. Schwimmerstand hatte ich eigentlich mit der Roehrlimethode eingestellt. Aber das mach ich jetzt nochmal. Nebenluft kann ich mir nicht mehr vorstellen. Wird auch erneut versucht auszuschließen. Federn brauche ich wohl neue. Meine sind definitiv zu lang. Ich weiß das ist eigentlich das Elektrikforum , aber ich habe gesehen dass unter den Abdeckschrauben der Leerlaufdüse Dichtungen sein müssten. Die hab ich irgendwie nicht. Kann das damit zusammenhängen ? Immer lustig aus dem Büro zu schreiben ;)
Gestern wollte ich tatsächlich eine Flex nehmen und die Kiste fein säuberlich demontieren. Was ich mit dem Ding jetzt in drei Jahren alles schon hatte. Aber ich geb nicht auf, ich kreise das Problem ein wie ein Habicht :twisted: Immerhin ist der Anlasser jetzt die Wucht. Kann 20 Minuten rötern lassen
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Re: Motor dreht hoch, Sicherung fliegt

Beitragvon Klaus-Dieter » Mi 29. Apr 2015, 23:14

OK, die Widerstände in einem Meßgerät können natürlich auch mal kaputt gehen, wenn sie überstrapaziert werden oder altern. Kann aber auch am Bereichswahlschalter liegen.

Wenn die Federn zu lang sind, könnte man bis zum Eintreffen neuer Federn natürlich grobmotorisch eine Windung abkneifen und ein neues Ohr biegen. Das paßt sicher nicht mehr genau, aber hilft wahrscheinlich erstmal. Gelängte Federn passen schließlich auch nicht.

Zu den Dichtungen kann ich gerade nichts sagen, da müßte ich später mal schauen. Jetzt ist es dunkel ... Allerdings fallen mir da gerade keine Dichtungen unter den Verschlußschrauben ein.

Wenn Du den Anlasser 20 Minuten laufen lassen kannst, kannst Du ihn bald nicht mehr zwanzig Minuten laufen lassen ;)

Gruß
Klaus-Dieter
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