Moin moin und Grüße aus Mannheim,
vor einem halben Jahr habe ich mich hier angemeldet, weil ich damals anfing eine XS 750 wieder zum Leben zu erwecken.
Dies ist nun soweit abgeschlossen. In Zusammenarbeit mit einem guten Kumpel und auch in seiner Werkstatt, gingen wir meist am Wochenende, wenn er im Lande war, ans Werk. Ziel war es, die Maschine mit möglichst wenig Mitteln wieder straßentauglich zu bekommen. Da sie bisher in einem Stall zum Vergammeln stand, dachte ich mir, dass jede Veränderung eine Verbesserung darstellt.
Gleichzeitig war das Projekt für mich eine Möglichkeit mein KnowHow rund um Motorradtechnik, Werkstatt und Schrauben/Basteln zu vertiefen.
Das Budget war durch meinen Studentenhintergrund eher "eingeschränkt". Zum Glück halfen mir dabei Kontakte zu kleinen, örtlichen Motorrad- und Zubehörschmieden und deren angesammelten Materialfundus.
Nachdem wir erstmal alles auseinandergenommen hatten, ging es an die Zustandssichtung... was muss weg... was kann wieder ran... was muss gewechselt werden... Der Motor blieb unangetastet zusammengebaut. Kompression war da und Motor drehte soweit zu erkennen war.
Das Heck in Verbindung mit dem Riesensofa, war mir von Anfang an ein Dorn im Auge. Deswegen wurde beim Rahmen kurzerhand die Flex angesetzt. Der Ori-Heckfender wurde halbiert und zwischen die gekürzten Rahmenrohre gebraten.
Dann wurde der Oberflächenrost behandelt... ein Paar stellen abgeschliffen... der jetzt feste Heckfender gespachtelt... Lackfinish mit Hamerit und Pinsel... (weil es da war...)
Lenkkopf- und Schwingenlager wurden ausgetauscht. Genauso Simmerringe und Öle/Betriebsstoffe...
Dem Frontfender ging es auch an den Kragen. Im Ausgangszustand ziemlich verbeult, wurde er verkleinert und an den Schnittkanten umgebördelt und gegen Verziehen verstärkt - Farblich: per Dose Schwatt.
Der Tank wurde von einem befreundeten Tank-Spezi auf Dichtigkeit überprüft, an 3 Stellen geflickt und dann von innen neu beschichtet... auch von ihm wurde der Sitz samt Bezug gefertigt...
Bei Interesse: http://www.stretchtank.com/
Der Sitz wurde auf eine selbstgebaute Sitzbank angepasst... schön flach und nach hinten so auslaufend, dass ein Rücklicht direkt mit eingepasst werden konnte.
Eigentlich sollten die verschiedenen Lackteile in ein einheitliches Schwatt getaucht werden, aber nachdem der Tank von seinen gefühlt 2oo Schichten von allem Möglichen befreit wurde, waren 2 Dinge klar:
- zumindest der Tank hatte mal Lebensphasen in den Farben Silber, Blau, Violett und Schwarz
- rundherum einheitlich gebürstetes blankes Metall sieht verdammt gut aus... somit wurde der Tank nur mit Klarlack versiegelt
Dieses Vorhaben wurde bei der Sitzbank und wird bei den noch kommenden neuen Seitendeckeln fortgeführt.
Reifentechnisch steht sie auf neuen Heidenau K65 als 100er für vorne und 200er für hinten.
Um das Forum nicht zu überfluten, hier mal ein aussagekräftiges Bild:
Das gesamte Projekt wurde bildtechnisch dokumentiert und ist hier zu finden:
https://www.dropbox.com/sh/i8m0a2jliqk0idb/MOvM78iyQd
Was jetzt noch zu tun ist oder seit dem Bild getan wurde:
- Seitendeckel durch Bleche ersetzt, die sich mehr dem Rahmendreieck anpassen und als gebürstetes Metall auch den anderen Komponenten
- aus dem LiMaDeckel sifft Öl raus...
...dazu die Frage: wo bekomme ich günstig eine brauchbare Dichtung dafür her?
Ich freu mich nun auf die TÜV-Abnahme kommende Woche und dann endlich die erste Probefahrt. Ich habe nämlich noch keine Ahnung, ob die Fahrposition/-haltung eigentlich auch fahrtauglich ist.
Soweit erstmal von mir... hoffe mal, dass ich es kommendes Jahr aufs Treffen schaffe.
Gruß
Martin