Anlasser hakt, lautes Krachen beim Starten / Kickstarter

[Godzello]

Hallo zusammen,

leider ist meine XS 850 noch immer nicht auf der Straße - aber es geht voran.

Ich hatte den Anlasser überholt und danach sprang sie immer super an. Nun hatte ich in der Zwischenzeit einen Kickstarter nachgerüstet bzw. den Hebel angeschraubt, denn eine Kickstarterwelle guckt zu meiner Begeisterung schon heraus. Seit dem ich den Hebel dran hatte, hat der Anlasser oft nur geklackt, aber nicht durchgedreht. Habe es zuerst gar nicht miteinander in Verbindung gebracht, bis ich gesehen habe, dass der Kickstarter-Hebel beim Erfolgreichen Starten mit herumgerissen wurde. Habe den Hebel erstmal wieder ab, dennoch hat sich das Problem nicht gebessert. Ich sage mal dass alle 10 mal Anlasser betätigen dieser drehht und das Moped dann auch gut anspringt. Aber kurz nach dem Starten, gibt es einen lauten Knall, eher metallisch, keine Fehlzündung oder so.

Hat jemand eine Idee, was da genau schief gegangen sein kann?

Achso, zur Ergänzug: Der Kickstarter hat auch funktioniert ... wie gut oder schlecht kann ich aber nicht sagen, habe nur zwei Mal das warme Moped angetreten, dass ging gut. Ob sich der Kickstarter dabei korrekt verhalten hat, kann ich nicht beurteilen, dafür habe ich in meinem Leben zu wenig Moped angekickt.

Beste Grüße
Kai

[Norbert]

Hallo,
es gibt links hinter dem Seitendeckel den Rückholmechnismus für den Kickstarter mit allen möglichen Teilen und einer sehr starken Rückholfeder für die Kickstarterwelle.
Eventuell ist nur die Feder vom Widerlager gesprungen und die könnte nach erfolger Reparatur des Vorschubmechanismus (der Mechanismus wird die Ursache des Mitdrehens der Kickstarterwelle und des Folgeschadens sein) wieder eingehängt werden.

Auf der linken Seite sitzt sitzt im Motor Gehäuse hinter dem Seitendeckel ein Lagersitz für das Anlasser Zwischenrad und das könnte bei Überlastung zu Bruch gehen und dann eine mittlere Katastrophe bedeuten.

Da gibt's nur eins, Deckel Re öffnen und den Fehler finden oder hoffen...

Gruß Norbert

[Godzello]

Danke Norbert,

Dann habe ich ja sinnvolle Pläne für meinen freien Freitag

Gruß
Kai

[Godzello]

So, offen ist das gute Stück, aber zu war es doch irgendwie schöner.

Fest steht, so ganz richtig dann das mit der Kickstarterwelle nicht sein (der Sicherungsring war jedenfalls nicht in der Nut):



Dazu kommen ein paar Schleifspuren (auch schon im ersten Bild oben links zu sehen)



Noch spannender wird es mit dem Fund dieses Schraubenkopfes:





Spiel der Welle normal (Video)?: http://zll.at/triple/xs850-2016-06-10-05.MOV

Nun ja, die Feder ist eingehängt, aber wie es aussieht gibt es andere Probleme.

Hat jemand einen guten Vorschlag und gute Ideen wie ich nun weitermachen kann, was noch zu prüfen ist?

Beste Grüße
Kai

[Godzello]

Eine große, passende Unterlegscheibe habe ich auch gefunden. Macht irgendwie einen wichtigen Eindruck

[Klaus-Dieter]

Hallo,

bei mir sehen die Schrauben an dieser Stelle zwar anders aus, aber es könnte die sein, die zusammen mit der großen Unterlegscheibe in der Schaltwelle sitzt. Du findest sie oder ihren Platz vorn verdeckt hinter den Schaltsegmenten und der Kupplung. Ein Federring gehört da nicht ran, aber Schraubensicherung (Loctite) und 42 oder 43 Nm Anzugsdrehmoment. Bei mir sind da (soweit ich die Motoren bisher offen hatte) Inbusschrauben. An der Stelle gibt es öfters Bruch.

Gruß
Klaus-Dieter

[Norbert]

Hallo Godzello und Klaus-Dieter,

so einen Schraubenkopf mit Federring habe ich auch in meiner aktuellen XS750 bei der ersten Reparatur nach dem Kauf gefunden.
Es gab nur den 5. Gang nach dem Ersatz der Schraube waren wieder alle 5 Gänge verfügbar.
Der Schraubensicherungslack ist der wesentliche Punkt für eine ausreichende Fixierung nach der Reparatur.

Auf den Bildern fehlt aber ein Sprengring (einer für die Feder und einer zum Deckel) auf der Kickstarterwelle für die Fixierung der Feder in der vorgesehenen Position.


Gruß Norbert

[Godzello]

Ich bedanke mich für die Antworten!

Norbert, auf dem ersten Bild sind die Sprengringe noch drauf. Einer am Gehäuse, der saß aber nicht (mehr) in der Nut, und einer vor der Scheibe der Feder (der ist auf dem Bild recht dunkel).

Habt ihr eine Idee, was überhaupt dazu führt, dass diese Schraube abbricht?

Und muss die Feder der Kickstarters im normalen Zustand schon richtig auf Spannung sein? Dann vermute ich dass die Feder sich eine Windung gelöst hat, aber diese mal nicht wieder richtig eingesetzt wurde.

Beste Grüße
Kai

[Norbert]

Hallo Kai,

die Schraube zur axialen Fixierung der Vorgelegewelle wird ja mit 43 Nm doch recht kräftig angezogen und ohne Drehmomentschlüssel auch schon schon mal mit mehr.
(ohne Drehmomentschlüssel wird schon mal viel zu stark angezogen und der Schraubenkopf wird über kurz oder lang das abbrechen )

Die Vorgelegewelle wird üblicherweise bei der 2. Gang Reparatur ausgebaut um (das geht ohne Motorausbau und Zerlegung) die entsprechenden Zahnräder zu tauschen.
Zu fest anziehen ist also nicht wirklich hilfreich.
Erst wenn ALLE Bestandteile (Schraubenkopf, Federscheibe, dicke Scheibe und Gewindestück der Schraube) gefunden und entfernt sind kann die Reparatur gestartet werden.

Ursachen sind wohl eher bei zu starkem Anziehen der Schraube und zu kräftigen Zutrauen beim Schalter ollen zu suchen und auch eine eine verschliessene Schaltwalze (eben alle zum Gangwechsel notwendigen Dinge) kann dazu beitragen.


Viel Erfolg
Norbert

[Klaus-Dieter]

Hallo,

nachdem ich nun auch Wochenende habe, bin ich die Sache mit der Schraube nochmal durchgegangen. Tatsache scheint zu sein, daß die alte Inbusschraube MIT Federring verbaut wurde (warum meine Mühle den nicht hatte/hat, weiß ich nicht. Ging auch ohne, bis die Zylinderkopfdichtung durchbrannte).

Tatsächlich fand ich im Bucheli/ZUG für die XS 750 den Federring sowohl in der Explosionszeichnung als auch auf einem Foto im Zusammenhang mit der Inbusschraube.

In meiner gedruckten Teileliste für die XS 850 von '80 (4E2) fand ich in der Explosionszeichnung die spätere Sechskantschraube mit Flansch, hier jedoch OHNE Federring!

Nun stellt sich die Frage, ob unter die Sechskantschraube nun ein Federring gehört oder nicht ...

Von einer (amerikanischen?) Seite namens Bykrmom hatte ich mir vor einiger Zeit etliche Teilelisten 'runtergeladen und da finde ich bei den 750ern und den 850ern bis '80 die Inbusschraube mit Federring (91316-10030-00, Bolt, socket head) und bei den 850ern ab '81 (Typen H/LG/LH) die Sechskantschraube OHNE Federring (90105-10108-00, Bolt, washer based). Länderspezifische Unterschiede kommen vor, nehme ich mal so hin.

Möglicherweise gab es damals Nach-/Umrüstungen in Werkstätten auf die neuere Sechskantschraube, doch der Federring gehört da vielleicht gar nicht mehr dazu. Wenn dann noch bei der Montage auf Loctite verzichtet wurde, dräut Unheil. Früher oder später. Das könnte jetzt vielleicht ein erfahrener Maschinenbauer beantworten.

Schönes Wochenende
Klaus-Dieter